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Œuvres Jérôme de Stridon (347-420) Vita Malchi

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The Life of Malchus, the Captive Monk

9.

Three days after we saw in the dim P. 318 distance two men riding on camels approaching with all speed. At once foreboding ill I began to think my master purposed putting us to death, and our sun seemed to grow dark again. In the midst of our fear, and just as we realized that our footsteps on the sand had betrayed us, we found on our right hand a cave which extended far underground. Well, we entered the cave: but we were afraid of venomous beasts such as vipers, basilisks, scorpions, and other creatures of the kind, which often resort to such shady places so as to avoid the heat of the sun. We therefore barely went inside, and took shelter in a pit on the left, not venturing a step farther, lest in fleeing from death we should run into death. We thought thus within ourselves: If the Lord helps us in our misery we have found safety: if He rejects us for our sins, we have found our grave. What do you suppose were our feelings? What was our terror, when in front of the cave, close by, there stood our master and fellow-servant, brought by the evidence of our footsteps to our hiding place? How much worse is death expected than death inflicted! Again my tongue stammers with distress and fear; it seems as if I heard my master’s voice, and I hardly dare mutter a word. He sent his servant to drag us from the cavern while he himself held the camels and, sword in hand, waited for us to come. Meanwhile the servant entered about three or four cubits, and we in our hiding place saw his back though he could not see us, for the nature of the eye is such that those who go into the shade out of the sunshine can see nothing. His voice echoed through the cave: “Come out, you felons; come out and die; why do you stay? Why do you delay? Come out, your master is calling and patiently waiting for you.” He was still speaking when lo! through the gloom we saw a lioness seize the man, strangle him, and drag him, covered with blood, farther in. Good Jesus! how great was our terror now, how intense our joy! We beheld, though our master knew not of it, our enemy perish. He, when he saw that he was long in returning, supposed that the fugitives being two to one were offering resistance. Impatient in his rage, and sword still in hand, he came to the cavern, and shouted like a madman as he chided the slowness of his slave, but was seized upon by the wild beast before he reached our hiding place. Who ever would believe that before our eyes a brute would fight for us?

One cause of fear was removed, but there was the prospect of a similar death for ourselves, though the rage of the lion was not so bad to bear as the anger of the man. Our hearts failed for fear: without venturing to stir a step we awaited the issue, having no wall of defence in the midst of so great dangers save the consciousness of our chastity; when, early in the morning, the lioness, afraid of some snare and aware that she had been seen took up her cub in her teeth and carried it away, leaving us in possession of our retreat. Our confidence was not restored all at once. We did not rush out, but waited for a long time; for as often as we thought of coming out we pictured to ourselves the horror of falling in with her.

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Leben und Gefangenschaft des Mönches Malchus (BKV)

9.

Nach drei Tagen sahen wir in nebelhafter Ferne zwei Reiter auf Kamelen eilig näher kommen. Nichts Gutes ahnend fing ich sofort an zu glauben, der Herr sinne auf unser Verderben, und düster wurde es vor meinen Augen. Voller Furcht bemerkten wir, daß die Spuren im Sande uns verraten hatten, doch zu unserer Rechten öffnete sich eine Höhle, welche tief in die Erde führte. Wir betraten sie trotz unserer Angst vor giftigen Tieren; denn Schlangen, Basilisken, Skorpione und ähnliches Getier, welches das Sonnenlicht scheut, pflegt an solchen Orten den Schatten aufzusuchen. Doch wir fanden Unterschlupf in einer Seitenhöhle, die sich links gleich beim Eingang befand, ohne weiter vorzudringen, damit wir nicht in der Absicht, dem Tode zu entgehen, dem Tode in die Arme liefen. Zugleich dachten wir bei uns, wenn Gott den Unglücklichen hilft, dann werden wir Rettung finden, wenn er aber die Sünder verachtet, dann wird hier unser Grab sein. Wie mag es uns wohl zu Mute gewesen sein, was für einen Schrecken mögen wir ausgestanden haben, als der Herr und ein Mitsklave vor der Höhle in geringer Entfernung Halt machten und, geleitet durch unsere Fußspuren, sich bereits dem Schlupfwinkel näherten! Ach, um wieviel schlimmer ist die Todeserwartung im Vergleich zum Todesstoße! Jetzt noch stammelt meine Zunge vor Aufregung und Angst; gleich als ob ich den Herrn schreien höre, wage ich keinen Laut von mir zu geben. Er schickte den Sklaven vor, um uns aus der Höhle heraus zu zerren, während er selbst die Kamele hielt. Mit gezücktem Schwerte harrte er unseres Erscheinens. Unterdessen war der Sklave drei oder vier Ellen vorgedrungen, so daß wir aus unserem Versteck ihm auf S. 82den Rücken sehen konnten — es liegt nämlich an der natürlichen Veranlagung der Augen, daß einem alles dunkel erscheint, wenn man vom Sonnenschein in die Finsternis tritt —, und seine Stimme schallte durch die Höhle: „Heraus ihr Galgenstricke, heraus ihr Todeskandidaten! Was bleibt ihr stehen? was habt ihr zu erwarten? Heraus, der Herr ruft.“ Noch ist er am reden, da sehen wir durch die Finsternis, wie eine Löwin sich auf den Mann stürzt, ihm die Kehle durchbeißt und ihn blutüberströmt ins Innere schleppt. O guter Jesus! Welcher Schreck, welche Freude! Wir sahen, wie unser Feind umkam, ohne daß sein Herr es ahnte. Vielmehr vermutete er, da sein Sklave solange brauchte, wir möchten zu zweien dem einzelnen Widerstand leisten. Und außerstande, seinen Zorn zu mäßigen, kam er, das Schwert in der Hand, in die Höhle. Mit wütendem Geschrei schalt er über die Feigheit des Sklaven. Doch er war bereits eine Beute des Tieres, als er noch nicht an unserem Schlupfwinkel vorüber war. Wer hätte glauben sollen, daß ein wildes Tier vor unseren Augen für uns kämpfen würde? Einer Furcht waren wir jetzt zwar enthoben, aber der gleiche Tod stand auch uns vor Augen. Ein Unterschied bestand freilich; es ist leichter, der Wut eines Löwen als dem Zorne eines Menschen zu trotzen. Wir erzitterten bis ins innerste Mark, und ohne die geringste Bewegung zu wagen, harrten wir auf den Ausgang der Sache. In all diesen Gefahren schützte uns nur das Bewußtsein, die Keuschheit gerettet zu haben, wie eine Mauer. Die Löwin aber witterte Gefahr; denn sie merkte, daß sie gesehen worden war, erfaßte mit den Zähnen ihr Junges, trug es eiligst hinaus und überließ uns gastfreundlich ihre Wohnung. Da wir uns hier ziemlich sicher fühlten, begaben wir uns nicht sofort ans Tageslicht. Vielmehr warteten wir lange, und während wir darüber nachdachten, wie wir hinaus kämen, gaukelte unsere Phantasie uns noch öfters eine Begegnung mit der Löwin vor.

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