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Bibliothek der Kirchenväter
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Œuvres Jérôme de Stridon (347-420) Epistulae Briefe (BKV)
II.a. Aszetische Briefe: Über die kirchlichen Stände und ihre Aszese
54. An Furia über die Bewahrung der Witwenschaft

11.

Bei der Mahlzeit denke daran, daß Du gleich nachher beten und eine geistliche Lesung halten mußt. Setze Dir eine bestimmte Anzahl von Versen aus der Hl. Schrift fest! Erledige für Deinen Herrn täglich diese Aufgabe! Gönne Deinen Gliedern keine Ruhe, bis Du das Körblein Deines Herzens mit diesem Gewebe angefüllt hast. Nach der Hl. Schrift lies aus den Werken S. 161 gelehrter Männer, namentlich solcher, deren Glaube über allen Zweifel erhaben ist. Du hast es nicht nötig, Gold im Schmutz zu suchen. Mit den vielen Perlen erstehe die eine Perle! 1 Stelle Dich nach der Anweisung des Propheten Jeremias an mehreren Wegen auf, damit Du zu dem Wege gelangst, der zum Vater führt. 2 Die Vorliebe für Schmuck, Edelstein und seidene Kleider übertrage auf die Hl. Schrift! Ziehe ein in das Land der Verheißung, das von Milch und Honig fließt. 3 Nähre Dich mit Weizenbrot und mit Öl! Kleide Dich mit Josephs bunten Gewändern! 4 Durchbohre wie Jerusalem Deine Ohren 5 mit dem Worte Gottes, damit die wertvollen Körner einer neuen Saat als ihr Geschmeide herabhängen. Du hast ja in Deiner Nähe den ehrwürdigen Exsuperius, 6 einen Mann, durch Alter und Glaubenstreue gleich empfohlen, der Dir mit seinen Ermahnungen immer wieder von Nutzen sein kann.


  1. Matth. 13, 45 f. ↩

  2. Jer. 6, 16. ↩

  3. Exod. 3, 8. ↩

  4. Gen. 37, 3. ↩

  5. Exod. 21, 6; Deut. 15, 17. ↩

  6. Ohne Zweifel der spätere Bischof von Toulouse. Er muß also vor Antritt seines bischöflichen Amtes in Rom gewirkt haben. Furias Aufenthalt in Gallien zu vermuten, was Zöckler offen läßt (Hieronymus, Gotha 1865, 222), verbietet der ganze Tenor des Briefes, vgl. besonders ep. 54,14. 18. ↩

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