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Œuvres Jérôme de Stridon (347-420) Epistulae Briefe (BKV)
VII. Briefe an Augustinus von Hippo
143. An Alypius und Augustinus

1.

Den wahrhaft heiligen Herren und mit aller Liebe und Ehrfurcht zu ehrenden Bischöfen Alypius und Augustinus entbietet Hieronymus Heil im Herrn.

Der ehrwürdige Priester Innocentius, der Überbringer dieses Schreibens, konnte im vorigen Jahre den an Euere Gnaden gerichteten Brief nicht mitnehmen, weil er durchaus nicht nach Afrika zurückkehren wollte. Trotzdem danke ich Gott, daß es so gekommen ist; denn meinem Schweigen verdanke ich Eure Briefe. Mir ist natürlich jede Gelegenheit willkommen, Eueren Gnaden Nachrichten von mir zu übermitteln. Gott ist mein Zeuge, wenn es ginge, würde ich mir Taubenflügel zulegen, 1 um Euch in meine Arme schließen zu können. Dies ist meine ständige Gesinnung schon allein Euerer Tugend wegen. Jetzt kommt noch ganz besonders hinzu, daß durch Eure Mitarbeit und Euer Vorgehen die Irrlehre des Caelestius abgewürgt ist. Hatte sie doch viele so angesteckt, daß sie trotz ihrer Niederlage und ihrer Verurteilung das Gift nicht aus ihrer Seele aussondern wollten. Das einzige, was ihnen jetzt bleibt, ist der Haß gegen uns; denn auf uns führen sie zurück, daß ihnen die Freiheit, ihre Irrlehre weiter zu lehren, unterbunden wurde.


  1. Ps. 54, 7. ↩

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