6. Vergötterung der Menschen.
Diese zahlreichen und gewichtigen Zeugnisse lehren mit völliger Gewißheit, daß es nur eine Herrschaft gibt in der Welt, und nur eine Macht, deren Ursprung man nicht ergründen, deren Wesen man nicht aussprechen kann. Es ist daher Torheit, zu glauben, daß die Götter auf dem Wege der Zeugung entstanden sind; denn der Unterschied der Geschlechter und ihre Verbindung ist darum den Sterblichen von Gott verliehen, damit durch Aufeinanderfolge der Νachkommenschaft das ganze Geschlecht erhalten würde. Was bedarf es der Geschlechter und des Nachwuchses bei den Unsterblichen, die von Lust und Untergang unberührt sind? Die angeblichen Götter, die, wie allbekannt, nach Menschenart erzeugt wurden und nach Menschenart erzeugt haben, sind unzweifelhaft Sterbliche gewesen; aber sie sind für Götter gehalten worden, weil man sie als große und mächtige Könige wegen der Wohltaten, die sie den Menschen gespendet, nach ihrem Tode göttlicher Ehre für würdig hielt und durch Errichtung von Tempeln und Bildsäulen ihr Andenken wie das von Unsterblichen erhalten und verherrlicht hat.