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Von den Todesarten der Verfolger (BKV)
36. Besitznahme Nikomediens durch Maximin.
Auf die Nachricht vom Ableben des Galerius eilte Maximin auf der kaiserlichen Post, die vom Orient her nach Nikomedien führte, schleunigst herbei, um sich der Provinzen zu bemächtigen und, während Licinius säumte1, alles Land bis zur Meerenge von Chalcedon in Besitz zu nehmen. Nachdem er den Boden Bithyniens betreten, hob er, um sich für den Augenblick in Gunst zu setzen, zur allgemeinen Freude die Kopfsteuer auf. Nun entstand Zwietracht zwischen den beiden Kaisern und beinahe Krieg. Mit Heeresmacht hielten sie die gegenüberliegenden Ufer besetzt; doch einigte man sich unter bestimmten Bedingungen zu Friede und Freundschaft. Mitten auf der Meerenge wird das Bündnis geschlossen und durch Handschlag bekräftigt. Maximin kehrte sorglos zurück und setzte in Nikomedien das Treiben fort, das er in Syrien und Ägypten begonnen hatte. Vor allem hob er die den Christen unter gemeinsamer kaiserlicher Gewährschaft gestattete Religionsfreiheit auf, indem er insgeheim die Städte zu Gesandtschaften veranlaßte, die das Ansuchen stellen mußten, daß es innerhalb ihrer Stadtgebiete den Christen nicht erlaubt sein sollte, gottesdienstliche Gebäude zu errichten. Dadurch wollte er den Anschein erwecken, als habe ihn fremde Überredung zu einer Maßregel veranlaßt und bestimmt, die er aus eigenem Antriebe ergreifen wollte. Den Gesandten gewährte er dann gerne ihre Bitten. Auch führte er ein neues Herkommen ein. Er stellte nämlich in allen Städten Hauptpriester aus der Zahl der Vornehmsten auf, denen die Pflicht oblag, bei allen Göttern täglich Opfer zu bringen und, gestützt auf die Amtsbefugnisse der alten Priester, darüber zu S. 46 wachen, daß die Christen keine Versammlungsstätten errichteten und nicht öffentlich oder im geheimen zusammenkämen; würden Christen ergriffen, so sollten sie dieselben aus eigener Machtbefugnis zu den Opfern zwingen oder den Gerichten überliefern. Und das genügte ihm noch nicht. Auch über die Provinzen setzte er eine Art Oberpriester mit höherer Rangstufe ein, und beide Klassen von Priestern durften nur im Schmucke des weißen Amtsgewandes in der Öffentlichkeit erscheinen. So traf er Vorbereitung zu dem, was er schon längst in den Gebieten des Orients getan hatte. Dem äußeren Anscheine nach bekannte er sich zur Milde, in der Wirklichkeit ließ er die Diener Gottes zwar nicht töten, wohl aber verstümmeln. Es wurden demnach den Bekennern Christi Augen ausgestochen, Hände und Füße abgehauen, Nasen und Ohren abgeschnitten2.
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Er befand sich beim Ableben des Galerius zu Sardica in Bulgarien. ↩
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Z. B. Röm. Martyrologium, 11. Sept.: „In Ägypten das Andenken des hl. Bischofs Paphnutius. Er war einer von den Bekennern, denen unter dem Kaiser Maximin das rechte Auge ausgestochen und die linke Kniekehle abgeschnitten wurde, um dann zu den Bergwerken verurteilt zu werden." 14. Dezember: „Auf der Insel Cypern das Andenken des hl. Bischofs Spiridion. Er hatte in der Verfolgung des Galerius Maximianus das rechte Auge verloren und war an der linken Kniekehle gelähmt worden. Er nahm später am Konzil zu Nicäa teil.“ ↩
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Of the Manner in Which the Persecutors Died
Chap. XXXVI.
Daia, on receiving this news, hasted with relays of horses from the East, to seize the dominions of Galerius, and, while Licinius lingered in Europe, to arrogate to himself all the country as far as the narrow seas of Chalcedon. On his entry into Bithynia, he, with the view of acquiring immediate popularity, abolished Galerius' tax, to the great joy of all. Dissension arose between the two emperors, and almost an open war. They stood on the opposite shores with their armies. Peace, however, and amity were established under certain conditions. Licinius and Daia met on the narrow sees, concluded a treaty, and in token of friendship joined hands. Then Daia, believing all things to be in security, returned (to Nicomedia), and was in his new dominions what he had been in Syria and Egypt. First of all, he took away the toleration and general protection granted by Galerius to the Christians, and, for this end, he secretly procured addresses from different cities, requesting that no Christian church might be built within their walls; and thus he meant to make that which was his own choice appear as if extorted from him by importunity. In compliance with those addresses, he introduced a new mode of government in things respecting religion, and for each city he created a high priest, chosen from among the persons of most distinction. The office of those men was to make daily sacrifices to all their gods, and, with the aid of the former priests, to prevent the Christians from erecting churches, or from worshipping God either publicly or in private; and he authorized them to compel the Christians to sacrifice to idols, and, on their refusal, to bring them before the civil magistrate; and, as if this had not been enough, in every province he established a superintendent priest, one of chief eminence in the state; and he commanded that all those priests newly instituted should appear in white habits, that being the most honourable distinction of dress. 1 And as to the Christians, he purposed to follow the course that he had followed in the East, and, affecting the show of clemency, he forbade the slaying of God's servants, but he gave command that they should be mutilated. So the confessors for the faith had their ears and nostrils slit, their hands and feet lopped off, and their eyes dug out of the sockets.
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[Singular that he does not assert that in this he imitated the Christian discipline.] ↩