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Œuvres Thomas d'Aquin (1225-1274) Summe der Theologie
Prima Pars Secundae Partis
Quaestio 33

Erster Artikel. Ergötzen erweitert.

a) Anstatt dessen scheint zu erweitern: I. Die Liebe; denn Paulus (2. Kor. 6.) schreibt: „Unser Herz ist erweitert“ und stellt dies als Wirkung der Liebe hin. Im selben Sinne heißt es Ps. 118: „Weit ist Dein Gebot allzusehr.“ Das Ergötzen ist aber eine andere Leidenschaft wie die Liebe. II. Dadurch daß etwas erweitert ist, kann es mehr in sich aufnehmen. In sich aufnehmen aber ist dem Verlangen oder der Sehnsucht eigein. III. Das Ergötzen scheint eher zu verengen. Denn woran wir uns ergötzen, das halten wir mit Ausschluß von allem anderen recht fest. Auf der anderen Seite heißt es Isai. 60: „Schauen wirst du und im Überflusse sein; wundern wird sich und erweitern dein Herz.“

b) Ich antworte; Weite ist ein gewisser Umfang körperlicher Größe; es wird also bei den Zuständen der Seele nur in figürlicher Weise von einer gewissen Weite gesprochen. Erweitern nun ist gewissermaßen die Bewegung zur Weite hin und kommt dem Ergötzen zu auf Grund von zweierlei: Denn 1. erfaßt der Mensch beim Ergötzen, daß ein ihm zukömmliches Gute mit ihm verbunden ist. Daraufhin erfaßt der Mensch sich selber als im Besitze eines Vorzuges. Jeder Vorzug aber oder jede Vollkommenheit ist eine geistige Weite; und danach sagt man, der Geist des Menschen werde durch das Ergötzen weiter. Das Begehren ruht 2. in dem besessenen Gute und es bietet sich diesem gleichsam dar, um innerlich angefüllt zu werden; und so wird das Begehren des Menschen erweitert durch das Ergötzen, indem es sich gleichsam der es innerlich ergötzenden und füllenden Sache überläßt.

c) I. Bei solchen figürlichen Ausdrucksweisen kann ein und derselbe Ausdruck nach verschiedenen Seiten hin auf Grund verschiedener Ähnlichkeiten von mehreren Dingen gebraucht werden. Und so wird von der Liebe gesagt,sie erweitere, weil sie den Affekt des Menschen mit Anderem, Außenliegendem vereinigt und so gleichsam sorgt nicht nur für das eigene Wohl, sondern auch für das anderer. Durch das Ergötzen aber wird etwas in sich selber weiter und umfassender. II. Das Verlangen oder die Sehnsucht hat wohl eine gewisse umfassende Weite infolge der Vorstellung, die man von der ersehnten Sache hat. Aber recht eigentlich wird von einer Weite gesprochen, wenn diese Sache nun wirklich als gegenwärtig festgehalten wird und die Seele sich daran ergötzt. Denn mehr giebt sich die Seele dem gegenwärtigen Gute hin, das sie ergötzt, als dem bloß ersehnten; da ja das Ergötzen der Zweck der Sehnsucht ist. III. Wer sich ergötzt, hält wohl die ergötzende Sache fest, weil er ihr fest anhängt; aber sein Herz erweitert er, damit er vollkommen dieser Sache genieße.

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