• Accueil
  • Œuvres
  • Introduction Instructions Collaboration Sponsors / Collaborateurs Copyrights Contact Mentions légales
Bibliothek der Kirchenväter
Recherche
DE EN FR
Œuvres Thomas d'Aquin (1225-1274) Summe der Theologie
Prima Pars
Quaestio 14

Vierzehnter Artikel. Gott kennt die Urteile oder Sätze, welche wir bilden.

a) I. Dies kommt allerdings unserer Vernunft zu, Urteile zu bilden; denn dieselbe kann nur dadurch erkennen, daß sie das eine mit dem anderen zusammensetzt oder das eine vom anderen trennt. So aber erkennt die göttliche Vernunft nicht. Also kennt sie nicht die Sätze, die wir behufs unserer Aussagen bilden. II. Jegliche Kenntnis geschieht kraft einer Ähnlichkeit. In Gott aber besteht keine Ähnlichkeit mit solchen Sätzen, da Er ganz einfach ist. Auf der anderen Seite heißt es Ps. 93,11: „Der Herr kennt die Gedanken der Menschen.“ Solche Urteile aber sind enthalten in den Gedanken der Menschen. Also kennt sie Gott.

b) Unsere Vernunft kann einzelne Sätze bilden; Gott aber erkennt alles, was in seiner eigenen Macht ist oder in derjenigen des Geschöpfes; also kennt Gott alle Sätze, welche die Vernunft zu formen vermag.
 Sowie aber Gott das Stoffliche in stoffloser Weise kennt und das Zusammengesetzte vermittelst der höchsten Einfachheit, so weiß Er auch nicht die Satze, welche die Vernunft sich formt, gleich dieser letzteren auf die Art, daß Er benötigt, das Prädikat mit dem Subjekte zu verbinden oder demselben es abzusprechen, um das Ergebnis gegenwärtig zu haben. Vielmehr
versteht Gott Jegliches vermittelst des einfachen Verständnisses, indem nämlich das innere Wesen eines jeden seinem Erkennen gegenwärtig ist; wie z. B. wir alles verstehen würden, was vom Menschen ausgesagt werden kann, wenn uns in erschöpfender Weise gegenwärtig wäre, was der Mensch seinem Wesen nach ist. Letzteres ist aber bei uns nicht der Fall. Denn unsere Vernunft schließt von einem auf das andere deshalb, weil die Idee als Species intelligibis, als innere maßgebende Erkenntnisform in der Vernunft, so das eine vergegenwärtigt, daß nicht das andere damit zugleich gegenwärtig ist. Daher kommt es, daß, wenn wir auffassen, was der Mensch ist, wir damit nicht zugleich auffassen, was noch Anderes dem einzelnen Menschen zukommt als sein Wesen; sondern daß wir dies erst geteilt und in einer gewissen Aufeinanderfolge verstehen. Und deshalb müssen wir das, was wir voneinander getrennt und eines nach dem anderen verstehen, zu einer Einheit erst verbinden, was eben durch die Bildung eines Satzes geschieht. Die Form der göttlichen Vernunft aber, nämlich das Wesen Gottes, ist hinreichend, um schlechthin alles zu zeigen. Also dadurch daß Gott sein eigenes Wesen erkennt, versteht Er das Wesen alles dessen, was Sein hat und weiß alles, was jeglichem Dinge begegnen kann.


c) I. Gott kennt solche Urteile oder Sätze nicht nach der Weise, wie wir sie bilden. II. Das Zusammensetzen in den Urteilen bezeichnet irgend ein Sein der Sache. Gott aber ist durch sein Sein, was sein Wesen ist, die Ähnlichkeit alles dessen, was durch unsere Urteile und Sätze bezeichnet wird.

pattern
  Imprimer   Rapporter une erreur
  • Afficher le texte
  • Référence bibliographique
  • Scans de cette version
Les éditions de cette œuvre
Summa theologiae Comparer
Traductions de cette œuvre
Summe der Theologie

Table des matières

Faculté de théologie, Patristique et histoire de l'Église ancienne
Miséricorde, Av. Europe 20, CH 1700 Fribourg

© 2025 Gregor Emmenegger
Mentions légales
Politique de confidentialité