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Œuvres Thomas d'Aquin (1225-1274) Summe der Theologie
Prima Pars Secundae Partis
Quaestio 73

Vierter Artikel. Die 5chwere der Sünden hängt ab von der Würde der Tugenden, denen sie entgegengesetzt sind.

a) Nicht der größeren Tugend ist entgegengesetzt die größere Sünde. Denn: I. Prov. 15. heißt es: „In der überfließenden Gerechtigkeit liegt die größte Tugend.“ Nun aber sagt der Herr (Matth. 5.): „Die überfließende Gerechtigkeit hindert den Zorn,“ der eine kleinere Sünde ist wie der Mord, den da hindert die geringere Gerechtigkeit. Also der größten Tugend steht entgegen die kleinere Sünde. II. Nach 2 Ethic. 3. „ist die Tugend da mit Rücksicht auf das Schwierige und Gute.“ Also scheint die größere Tugend das in höherem Grade Schwierige zu berücksichtigen. Minder aber ist die Sünde, wenn der Mensch fällt in dem, was mehr Schwierigkeiten bietet. Also der größeren Tugend steht entgegen die kleinere Sünde. III. Die Liebe ist eine größere Tugend wie Glaube und Hoffnung. Der Haß aber als Gegensatz zur Liebe ist eine mindere Sünde wie der Unglaube oder die Verzweiflung als der Gegensatz zu Glaube und Hoffnung. Also. Auf der anderen Seite sagt Aristoteles (8 Ethic. 10.): „Dem Besten ist entgegengesetzt das Schlechteste.“ Das Beste aber im Bereiche des Moralischen ist die größte Tugend, das Schlechteste die schwerste Sünde. Also der größten Tugend steht gegenüber die schwerste Sünde.

b) Ich antworte, der Tugend stehe eine Sünde in zweifacher Weise gegenüber: 1. An leitender Stelle und unmittelbar, insoweit nämlich Tugend und Sünde den gleichen Gegenstand betreffen; und so muß der größeren Tugend die größere Sünde (konträr) entgegengesetzt sein. Wie nämlich von seiten des Gegenstandes her die Schwere der Sünde ermessen und beurteilt wird, so auch die Größe der Tugend; denn Beides erhält seine Gattung vom Gegenstande her. Also der größten Tugend ist da unmittelbar direkt entgegengesetzt die größte Sünde, als am meisten von ihr entfernt im Bereiche der nämlichen „Art“. Sodann kann 2. die Sünde entgegengesetzt sein der Tugend gemäß dem, daß die Tugend die Sünden verhindert oder bändigt. Denn je größer die Tugend ist, desto mehr hält sie den Menschen auch von den kleinsten Sünden fern und selbst von den Gelegenheiten zur Sünde. So hindert auch die Gesundheit, wenn sie recht stark ist, die geringsten Kränklichkeiten. Und danach steht von seiten der Wirkung der größten Tugend gegenüber die kleinste Sünde.

c) I. Damit beantwortet. II. Der größeren Tugend, die sich mit dem im höheren Grade Schwierigen beschäftigt, steht direkt entgegen die Sünde, welche sich auf das in höherem Grade schwierige Übel richtet. Denn auf beiden Seiten ist da etwas Hervorragendes, sei es daß der Wille geneigter ist zum Guten oder zum Bösen deshalb weil er vor dem Schwierigen nicht zurückschreckt. III. Die heilige Liebe ist die Liebe Gottes; und ihr steht entgegen der Haß Gottes als die schwerste Sünde.

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