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Œuvres Thomas d'Aquin (1225-1274) Summe der Theologie
Prima Pars Secundae Partis
Quaestio 89

Erster Artikel. Die läßliche Sünde verursacht keinen Flecken in der Seele.

a) Dies scheint jedoch. Denn: I. Augustin (de poenit. hom. ult.) schreibt: „Werden die läßlichen Sünden vervielfältigt, so verunzieren sie so die Schönheit der Seele, daß sie dieselbe trennen von den Umarmungen des göttlichen Bräutigams.“ Im Vergehen der Schönheit in der Seele aber besteht gerade der Flecken oder die Makel. II. Infolge des ungeregelten Aktes verursacht die Todsünde den Flecken in der Seele. Aber auch in der läßlichen Sünde findet sich Unordnung im Akte und in der Hinneigung. III. Der Flecken in der Seele geht hervor aus der Berührung der Seele mit zeitlichem Gute vermittelst der Liebe. In der läßlichen Sünde aber hängt die Seele ungeregelterweise Zeitlichem an. Also verursacht die läßliche Sünde eine Makel in der Seele. Auf der anderen Seite heißt es Ephes. 5.: „Daß Er Sich selber herstelle eine glorreiche Kirche, die keine Makel hat und keine Runzel;“ dazu bemerkt die Glosse: „d. i. eine Todsünde.“ Also scheint es der Todsünde eigen zu sein, daß sie einen Flecken in der Seele verursacht.

b) Ich antworte, der Flecken schließe ein die Verminderung des Glanzes infolge einer Berührung, wie dies im Körperlichen klar ist, woraus der Ausdruck „Flecken“ oder „Makel“ auf die Seele übertragen wurde. Im Körper aber findet sich ein doppelter Glanz: der eine rührt von der innerlichen Verfassung der Glieder und der entsprechenden Verteilung der Farbe her; der andere kommt von einer Helle, die von außen her hinzutritt. Und so ist auch in der Seele ein innerlicher Glanz, ein bleibender, der von den Tugend- und Gnadenzuständen kommt; und ein gleichsam äußerlicher, der in einem sich vollziehenden Akte seinen Grund hat. Die läßliche Sünde nun hindert wohl diesen letzten thatsächlich bemerklichen Glanz; nicht aber den ersteren, der in den bleibenden inneren Zuständen wurzelt. Denn sie schließt nicht aus den Zustand der heiligen Liebe und der Tugenden, sondern hindert nur deren thatsächliche Äußerung. Der Flecken oder die Makel jedoch schließt etwas in der befleckten Sache Bleibendes in sich ein; also gehört er mehr zur Verminderung des zuständlichen, bleibenden Glanzes, wie des im thatsächlichen Sein des Aktes vorübergehenden. Im eigentlichen Sinne also verursacht die läßliche Sünde keinen Flecken; und spricht man irgendwo davon, so ist es zu verstehen nur nach einer gewissen Seite hin, nicht schlechthin; insoweit sie den Glanz hindert, der aus der vorübergehenden Thätigkeit wiederstrahlen müßte.

c) I. Augustin spricht an dieser Stelle davon, daß viele läßliche Sünden vorbereiten zur Todsünde (s. oben). II. Die Regellosigkeit des schweren Sündenaktes verdirbt den Zustand der Tugenden. III. In der läßlichen Sünde berührt die Seele nicht das Zeitliche als den letzten Endzweck; wie das bei der Todsünde der Fall ist. Sonach ist da keine Ähnlichkeit.

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