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Œuvres Thomas d'Aquin (1225-1274) Summe der Theologie
Secunda Pars Secundae Partis
Quaestio 29

Dritter Artikel. Der Friede ist eine der Liebe eigens entsprechende Wirkung.

a) Dies wird bestritten. Denn: I. Die heilige Liebe besteht nur zusammen mit der heiligmachenden Gnade. Dies ist aber für den Frieden nicht notwendig, den viele, unter ihnen manche Heiden, haben ohne heiligmachende Gnade. II. Dagegen kann Streit und Zwietracht zusammen mit der heiligen Liebe bestehen. So stritten Hieronymus und Augustinus über einige wissenschaftliche Ansichten; ebenso Petrus und Paulus nach Gal. 2.; und Paulus und Barnabas nach Act. 15. III. Der Friede ist die eigentlichste Wirkung der Gerechtigkeit, nach Isai. 32.: „Und es wird sein das Werk der Gerechtigkeit der Friede;“ also entspricht er nicht in gleicher Weise der heiligen Liebe. Auf der anderen Seite heißt es Ps. 118.: „Reicher Friede denen, die Dein Gesetz lieben.“

b) Ich antworte; sowohl die Einheit im Trachten des einzelnen begehrenden als auch die Einheit im Trachten und in den Bestrebungen vieler wird von der heiligen Liebe verursacht: Die erste Einheit, insoweit wir kraft der heiligen Liebe Alles auf Gott, den letzten Endzweck, beziehen, also auf Eines; die andere, insoweit wir den Nächsten lieben wie uns selbst, wonach Cicero sagt (de amicit.): „Den Freunden gehört es zu, das Gleiche zu wollen und nicht zu wollen.“

c) I. Wer die heilige Liebe nicht hat, der hat Sünde; also ist er abgewendet vom letzten Endzwecke, vom wahren Gute und genießt somit auch nur einen falschen Frieden. Also besteht der wahre Friede nicht ohne die heiligmachende Gnade. II. Nach Aristoteles (9 Ethic. 6.) gehört es nicht zur Freundschaft, in Allem der gleichen Meinung zu sein, sondern nur in dem, was zu einem guten, tugendhaften Leben gehört; denn verschiedener Meinung sein in geringen Dingen ist ohne Bedeutung. Zudem gehören dergleichen Ansichten der Vernunft an, die dem Begehren vorausgeht; dieses letztere aber gerade beruhigt und eint der Friede. Jedoch auch mit Rücksicht auf geringeres Gute ist die Verschiedenheit im Begehren nicht gegen die heilige Liebe, wenn mit Rücksicht auf die größten Güter Einheit besteht. Denn solche Verschiedenheit kommt von verschiedenen, einander entgegengesetzten Ansichten; insofern der eine meint, jenes geringere Gut, worüber Streit ist, habe Beziehung zu den hauptsächlichen Gütern; und der andere nicht. So ist da Friede, aber ein unvollkommener, wo die Wahrheit nicht voll erkannt wird; und solcher Friede findet sich auf dem Pilgerwege. III. Der Friede ist „das Werk der Gerechtigkeit“, weil diese die Hindernisse wegräumt; er ist das Werk der heiligen Liebe, weil diese direkt die Einheit hervorbringt und somit den Frieden positiv herstellt.

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