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Œuvres Thomas d'Aquin (1225-1274) Summe der Theologie
Secunda Pars Secundae Partis
Quaestio 47

Zwölfter Artikel. Die Klugheit findet sich auch in den Unterthanen.

a) Dieselbe scheint nur in den Fürsten sich zu finden. Denn: I. Aristoteles (3 Polit. 3.) schreibt: „Die Klugheit allein ist eigen dem Fürsten; die anderen Tugenden sind ihm und den Unterthanen gemeinsam. Die Tugend des Unterthan ist nicht die Klugheit, sondern die wahre Meinung.“ II. 1 Polit. ult. heißt es: „Der Sklave hat nicht sich zu beraten.“ Die Klugheit aber macht zum gut Beraten tauglich. III. Die Klugheit schreibt vor. Der Unterthan aber hat nichts vorzuschreiben. Auf der anderen Seite stellt Aristoteles zwei Gattungen politischer oder gemeinnütziger Klugheit auf: 1. Die Klugheit, um Gesetze zu geben, welche die Fürsten angeht; und 2. jene, welche den gemeinsamen Namen politischer Klugheit behält und die da überhaupt die Einzelumstände regelt. Unter einzelnen Umständen selbständig zu handeln aber geht auch die Unterthanen an. Also müssen sie ebenfalls Klugheit haben.

b) Ich antworte, die Klugheit sei in der Vernunft. Der Vernunft aber gehört es zu, daß sie regiere und leite. Insoweit also ein jeder zu leiten und zu regieren hat, muß er Klugheit haben. Soweit demnach der Knecht Knecht ist und der Unterthan als Unterthan dasteht, also der Leitung und Regierung seitens anderer unterliegt, ist seine Tugend nicht die Klugheit. Weil aber jeder Mensch als der Vernunft teilhaft, in etwa, kraft der freien Willensbestimmung, am Leiten und Regieren teilnimmt, kommt es ihm zu, Klugheit zu haben. Also ist offenbar „im Fürsten die Klugheit wie in einem Baumeister; im Unterthan wie in einem Bauarbeiter.“ (6 Ethic. 8.)

c) I. Insoweit der Unterthan als Unterthan dasteht, ist die ihm zukommende Tugend nicht die Klugheit. II. Der Knecht ist gut, um zu beraten; nicht freilich als Knecht, sondern als teilhabend an der Freiheit. III. Auch sich selber schreibt der Mensch vermittelst der Klugheit vor, insofern die Vernunft die niederen Kräfte leitet.

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