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Œuvres Thomas d'Aquin (1225-1274) Summe der Theologie
Secunda Pars Secundae Partis
Quaestio 82

Vierter Artikel. Die innere Freude ist die Wirkung der Andacht.

a) Dies scheint nicht. Denn: I. Aus der Betrachtung des Leidens Christi, dem vorzüglichsten Gegenstande, um zur Andacht anzuregen, folgt vielmehr Trauer, nach Thren. 3.: „Denke an meine Armut, an die Galle und den Absynth;“ d. h. an das Leiden Christi, und: „Ich werde daran denken und die Kraft meiner Seele wird hinschwinden in mir.“ II. Die Andacht besteht zumal im Innern. Da aber heißt es Ps. 50.: „Ein dem Herrn angenehmes Opfer ist ein zerknirschter Geist.“ III. „Wie das Lachen von der Freude ausgeht, so sind Seufzer u Thränen Zeichen der Trauer;“ sagt Gregor von Nyssa. (De hom. c. 12.) Aus Andacht weint man aber oft. Also. Auf der anderen Seite sagt das Gebet der Kirche: „Damit jene, welche das Fasten peinigt, die heilige Andacht selber erfreue.“

b) Ich antworte, an sich verursache die Andacht Freude; — nebenbei, d. h. aus äußeren Gründen, Trauer. Denn die Andacht geht aus: 1. von der Betrachtung der Güte und Größe Gottes, woraus an und für sich Freude folgt, nach Ps. 76.: „Ich dachte an Gott und ergötzte mich;“ nebenbei aber folgt Trauer, weil wir noch nicht im vollen Besitze Gottes sind, nach Ps. 41.: „Meine Seele dürstete nach Gott, dem lebendigen Wasserquelle“… „und Thränen waren mein Brot Tag und Nacht.“ Die Andacht geht 2. aus von der Betrachtung der eigenen Schwächen; denn das ist der Anfang der Willensbewegung, nicht in sich stehen zu bleiben, sondern Gott, dem Abschlüsse aller Vollendung, Unterthan zu sein. Und da folgt zuerst Trauer und dann Freude, wegen der Hoffnung auf Gott. Da aber die Betrachtung der göttllichen Güte die hauptsächlichste ist, so folgt an erster Stelle aus der Andacht Freude und nur nebenbei Trauer.

c) I. Im Leiden Christi betrübt die menschliche Schwäche, erfreut die Güte Gottes. II. Der Geist ist zerknirscht wegen des gegenwärtigen Elends; er freut sich ob der Hoffnung auf die göttliche Hilfe. III. Auch infolge der Freude fließen Thränen; zumal wenn etwas Freudiges betrachtet wird, mit dem etwas Trauriges gemischt ist. So pflegen die Menschen aus Freude zu weinen, wenn sie ihre Kinder oder Freunde, die sie verloren glaubten, wiederfinden. In dieser Weise verursacht die Andacht Thränen.

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