• Accueil
  • Œuvres
  • Introduction Instructions Collaboration Sponsors / Collaborateurs Copyrights Contact Mentions légales
Bibliothek der Kirchenväter
Recherche
DE EN FR
Œuvres Thomas d'Aquin (1225-1274) Summe der Theologie
Secunda Pars Secundae Partis
Quaestio 141

Fünfter Artikel. Auf den Geschmack und seine Ergötzlichkeiten bezieht sich im eigentlichen Sinne die Mäßigkeit nicht.

a) Das Gegenteil wird bewiesen: I. Die Ergötzlichkeiten des Geschmacksinnes beziehen sich auf Speise und Trank, also auf das dem Menschen in höherem Grade Notwendige wie die geschlechtlichen Freuden. Darauf richtet sich aber die Mäßigkeit. Also. II. „Der Tastsinn ist der Sinn für die Nahrung, um sie zu unter scheiden;“ heißt es 2. de anima. Der Geschmack aber ist wie das Ergötzen an der Nahrung. Also richtet sich die Mäßigkeit weit mehr auf den Geschmackssinn wie auf den Tastsinn. III. „Auf den nämlichen Gegenstand geht die Mäßigkeit und Unmäßigkeit, die Enthaltsamkeit und Unenthaltsamkeit, die Beharrlichkeit und die Weichlichkeit“, wozu die Ergötzlichkeiten gehören; heißt es 7 Ethic. 4. Zu den Ergötzlichkeiten aber gehört der Geschmack. Also ist der Geschmacksinn im eigentlichen Sinne Gegenstand der Mäßigkeit. Auf der anderen Seite heißt es 3 Ethic. 10.: „Die Mäßigkeit oder Unmäßigkeit kümmert sich wenig oder gar nicht um den Geschmack.“

b) Ich antworte, die Mäßigkeit regele jene Ergötzlichkeiten, welche im höchsten Grade zur Aufrechthaltung und Bewahrung des menschlichen Lebens dienen; sei es mit Rücksicht auf die Gattung, sei es mit Rücksicht auf das Einzelwesen. Da steht nun in leitender, bevorzugter Weise an der Spitze der Gebrauch des Notwendigen; also z. B. der Frau, welche zur Bewahrung der Gattung dient, oder von Speise und Trank, was zur Aufrechthaltungdes Einzelwesens erfordert ist; und dieser Gebrauch des Notwendigen ist wesentlich mit einem gewissen Ergötzen verknüpft. Dem untergeordnet steht an zweiter Stelle das, was da bewirkt, daß der betreffende Gebrauch noch mehr Ergötzen biete; wie die Schönheit und der Schmuck einer Frau, der Geschmack oder Geruch in Speise und Trank. An erster Stelle also richtet sich die Mäßigkeit auf das Ergötzen des Tastsinnes, das da von selbst dem Gebrauche des Notwendigen folgt, weil all dieser Gebrauch sich durch Berühren vollzieht. An zweiter Stelle aber richtet sich die Mäßigkeit oder Unmäßigkeit auf den Geschmack, Geruch etc., insoweit die anderen Sinne das Ergötzen des Tastsinnes vermehren. Weil nun der Geschmackssinn dem Tastsinne am nächsten steht, so richtet sich nach dem Tastsinne die Mäßigkeit weit mehr auf die Regelung des Geschmackssinnes wie auf die der anderen Sinne.

c) I. Auch der Gebrauch selber der Speisen und das Ergötzen, was ihn wesentlich begleitet, gehört zum Tastsinne. Deshalb sagt Aristoteles, das Tasten sei der Sinn für die Nahrung; denn wir werden genährt durch das Warme und Kalte, Feuchte und Trockene in der verschiedenen Zusammensetzung dieser Elemente oder Eigenschaften. Dem Geschmackssinne aber gehört zu die Unterscheidung im Geschmacke, der da zum Ergötzen bei der Nahrung beiträgt als Zeichen einer zukömmlichen Nahrung. II. Das Ergötzen am Geschmacke tritt von außen her hinzu; das Ergötzen des Tastsinnes folgt gemäß seinem Wesenscharakter dem Gebrauche von Speise und Trank. III. Die Ergötzungen bestehen zuvörderst in der Substanz der Nahrung; und erst in begleitender Weise im Geschmacke und in der Bereitung der Speise.

pattern
  Imprimer   Rapporter une erreur
  • Afficher le texte
  • Référence bibliographique
  • Scans de cette version
Les éditions de cette œuvre
Summa theologiae Comparer
Traductions de cette œuvre
Summe der Theologie

Table des matières

Faculté de théologie, Patristique et histoire de l'Église ancienne
Miséricorde, Av. Europe 20, CH 1700 Fribourg

© 2025 Gregor Emmenegger
Mentions légales
Politique de confidentialité