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Œuvres Thomas d'Aquin (1225-1274) Summe der Theologie
Tertia Pars
Quaestio 8

Dritter Artikel. Christus ist das Haupt aller Menschen.

a) Dies scheint nicht. Denn: I. Das Haupt hat nur Beziehung zu den Gliedern des eigenen Leibes.
Die ungläubigen aber sind nicht im Leibe der Kirche, welche der Leib Christi
ist (Ephes. 1.). Also Christus ist nicht das Haupt aller Menschen. II. Ephes. 5. heißt es: „Christus hat Sich selbst dahingegeben, daß
Er Sich eine glorreiche Kirche herstelle, die keine Makel, keine Runzel u. dgl.
hat.“ Viele aber in der Kirche begehen Sünden. Also ist deren Haupt
nicht Christus. III. Die Sakramente des Alten Bundes verhalten sich zu Christo wie der Schatten zu dem betreffenden Körper, nach Koloss. 2. Die Patriarchen des Alten Testamentes aber dienten diesen Sakramenten, nach Hebr. 8.: „Die dem Schatten und dem Beispiele oder der Figur dienen.“ Also gehörten sie nicht zum Körper. Auf der anderen Seite heißt es 1. Tim. 4.: „Er ist der Heiland für alle Menschen und zumal für die gläubigen;“ und 1. Joh. 2.: „Er ist die Sühne für alle Sünden; und nicht für die unsrigen, sondern für die der ganzen Welt.“ Heilen, retten die Menschen aber kommt Christo zu als dem Haupte. Also ist Er das Haupt aller Menschen.

b) Ich antworte, dieser Unterschied bestehe zwischen dem natürlichen Körper und dem mystischen Körper der Kirche, daß die Glieder des ersteren alle zugleich sind, die des mystischen Körpers aber dies weder der Zeit nach sind, da der Körper der Kirche hergestellt wird durch die Menschen vom Beginne der Welt an bis zum Ende, noch der Gnade nach, da manche der Gnade entbehren, die später sie haben werden. So nimmt man die Glieder der Kirche nicht nur gemäß deren thatsächlichem Bestände, sondern auch insoweit sie dem Vermögen nach Christi Glieder sind. Manche dieser Glieder nun sind derartig im Zustande des Vermögens, daß sie niemals thatsächlich Glieder sind; — andere sind es bisweilen oder zu einer gegebenen Zeit; — und dies zwar gemäß drei Stufen, von denen die erste die des Glaubens ist, die zweite die der Liebe, die dritte die der seligen Anschauung. Christus also ist für alle Zeit das Haupt aller Menschen, jedoch gemäß den verschiedenen Stufen. Denn an erster, hauptsächlicher Stelle ist Er das Haupt jener, welche mit Ihm durch die Herrlichkeit verbunden sind; dann ist Er das Haupt derer, welche mit Ihm thatsächlich durch die Liebe verbunden sind; ferner von denen, die im Glauben mit Ihm eins sind; ebenso ist Er das Haupt jener, die da nur dem Vermögen nach mit Ihm verbunden sind, einem Vermögen, das einmal gemäß der Vorherbestimmung in thatsächliches Sein übergehen wird; und endlich ist Er Haupt derjenigen, welche dem Vermögen nach wohl mit Ihm verbunden sind, d. h. die mit Ihm verbunden sein können, es aber niemals sein werden, wie jene Menschen in dieser Welt, welche nicht vorherbestimmt sind. Die letzteren nun hören, sobald sie diese Welt verlassen, ganz und gar auf, Glieder am Leibe Christi zu sein; da sie dann weder es mehr sein können, noch es thatsächlich sind.

c) I. Die ungläubigen sind dem Vermögen nach Glieder am Leibe Christi. Und zwar ist dieses Vermögen begründet 1. in der Kraft Christi, welche hinreicht für das Heil der ganzen Welt, und 2. im freien Willen.II. Dies wird im Himmel sein, wo die ganze Kirche den Endzweck erreicht haben wird, nämlich daß da kein Flecken und keine Runzel ist. Denn hier auf Erden gilt das Wort (1. Joh. 1.): „Wenn wir sagen, wir hätten keine Sünde, so täuschen wir uns selbst.“ Es giebt jedoch Flecken, nämlich die Todsünden, deren jene entbehren, die mit Christo thatsächlich in der Liebe verbunden sind. Wer aber in Todsünden ist, der ist nur dem Vermögen nach Glied am Leibe Christi; außer insoweit er den Glauben ohne die Liebe, die fides informis hat, und danach mit Christo geeint ist. Das ist aber eine höchst bedingungsweise Einigung und nicht eine Einigung schlechthin; denn „der Glaube ohne die Werke ist tot“ (Jak. 2, 20.). Derartige Menschen erhalten von Christo her einen Einfluß, der da ist: Glauben;wie der Mensch manchmal tote Glieder am Leibe hat, die doch in etwa in Bewegung gesetzt werden können. III. Die heiligen Patriarchen dienten den Sakramenten des Alten Bundes wie etwelchen Figuren und Bildern. Dieselbe Bewegung aber richtet sich auf das Bild und auf das dadurch Dargestellte (Arist. de mem. et renum. 2.). Der Glaube und die Liebe dieser alten Väter also war auf Christum gerichtet gleichermaßen wie in uns.

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