• Accueil
  • Œuvres
  • Introduction Instructions Collaboration Sponsors / Collaborateurs Copyrights Contact Mentions légales
Bibliothek der Kirchenväter
Recherche
DE EN FR
Œuvres Thomas d'Aquin (1225-1274) Summe der Theologie
Tertia Pars
Quaestio 50

Fünfter Artikel. Es war der Zahl nach schlechthin ein und derselbe Leib, den Christus vor dem Tode und nach dem Tode hatte.

a) Das Gegenteil wird bewiesen. Denn: I. Christus war wahrhaft tot wie andere Menschen tot sind. Der
Leib aber eines beliebigen anderen Menschen ist nicht schlechthin ein und
derselbe der Zahl nach als tot und als lebendig; denn es besteht da ein
Unterschied dem Wesen nach. Also ist dies auch so beim Leibe Christi. II. „Was sich der Gattung nach unterscheidet, das unterscheidet sich
auch der Zahl nach“ (5 Metaph.). Der tote Leib Christi und der lebendige
Leib Christi aber waren unterschieden der Wesensgattung nach; denn ein totes
Auge und ein lebendiges Auge läßt nicht die gleiche Definition zu (2. de
anima; 7 Metaph.). Also war der tote Leib Christi vom lebenden unterschieden schlechthin der Zahl nach. III. Der Tod ist ein Vergehen. Was aber vergangen ist, das ist
dem ganzen substantiellen Sein nach nicht mehr; denn „vergehen“ will
besagen eine Änderung vom Sein zum Nichtsein. Also war der tote Körper
Christi etwas Anderes wie der lebendige. Auf der anderen Seite sagt Athanasius (ep. ad Epict.): „DerLeib Christi wurde beschnitten und getragen, er aß und trank, arbeitete und war ans Kreuz geheftet; während das Wort Gottes immer unveränderlich und unkörperlich war; dieser Leib ward in das Grab gelegt.“ Also war es der nämliche Körper der tote und lebendige.

b) Ich antworte; dieses „schlechthin“ (simpliciter) kann 1. genommen
werden für das, wozu keine beschränkende Bemerkung hinzugefügt zu werden
braucht, damit es richtig verstanden (2. Joan.) werde; also für „absolut“;
— und danach war schlechthin der Leib Christi vor und nach dem Tode
ganz der gleiche. Denn es wird in dieser Weise etwas als schlechthin dasselbe bezeichnet, was dem Fürsichbestehen, dem suppositum nach, dasselbe
bleibt. Da nun im toten und im lebendigen Leibe Christi die eine nämliche Person des Wortes als das fürsichbestehende Moment war, so blieb
vor und nach dem Tode der eine nämliche Leib. Danach spricht oben
Athanasius. Es wird 2. genommen „schlechthin“ für „ganz und gar“; und so war nicht der nämliche Leib da, insofern etwas Wesentliches für den lebendigen Körper, die Seele, fehlte. Würde also gesagt, daß der Leib des Herrn „ganz und gar“ derselbe geblieben sei, so wäre das Vergehen desselben, ich meine, der Tod geleugnet; was die Ketzerei der Gaianiten ist, nach Isidor (8 Etymol. 5.). Diesbezüglich sagt Damascenus (3. de orth. fide 28.): „Vergehen bedeutet 1. die Trennung von Leib und Seele; 2. die vollständige Auflösung in die Elemente. Unvergänglich also den Leib des Herrn vor der Auferstehung nennen in der ersten Weise, wie Julianus und Gaianus thaten, ist gottlos; denn dann wäre der Herr nicht wahrhaft gestorben und wir nicht wahrhaft erlöst.“ In der zweiten Weise war der Leib des Herrn unvergänglich

c) I. Der Leib eines anderen Menschen bleibt nicht der nämliche dem Fürsichbestehen, der Person nach; und somit ist er nicht schlechthin derselbe.
Er ist schlechthin ein und derselbe unter einem gewissen Gesichtspunkte,
d. h. dem Stoffe und nicht der Wesensform nach. Der Leib Christi aber
behielt sein früheres Fürsichbestehen im „Worte“. II. „Ein und dasselbe der Zahl nach“ will besagen: das nämliche
eine Fürsichbestehen. „Ein und dasselbe der Wesensgattung nach“ will
besagen: die nämliche eine Wesensform. Wo also das Fürsichbestehen nur
eine einzige Natur in sich schließt, da verschwindet mit der Einheit der
Wesensgattung oder Natur auch die Einerleiheit der Zahl. Das Wort
Gottes aber besteht für sich in zwei Naturen. Obgleich also der Körper
Christi nicht der nämliche bleibt nach der Wesensgattung der menschlichen
Natur, so bleibt er der nämliche nach dem Fürsichbestehen des „Wortes“. III. Das Vergehen und der Tod kommt Christo nicht zu auf Grund
der Person oder des Fürsichbestehens, wonach die Einheit oder Einerleiheit bestimmt wird; sondern gemäß der menschlichen Natur, wonach
gefunden wird der Unterschied zwischen Tod und Leben.

pattern
  Imprimer   Rapporter une erreur
  • Afficher le texte
  • Référence bibliographique
  • Scans de cette version
Les éditions de cette œuvre
Summa theologiae Comparer
Traductions de cette œuvre
Summe der Theologie

Table des matières

Faculté de théologie, Patristique et histoire de l'Église ancienne
Miséricorde, Av. Europe 20, CH 1700 Fribourg

© 2025 Gregor Emmenegger
Mentions légales
Politique de confidentialité