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Œuvres Thomas d'Aquin (1225-1274) Summe der Theologie
Prima Pars
Quaestio 107

Vierter Artikel. Die örtliche Entfernung hat gar keinen Einfluß auf das Sprechen der Engel.

a) Das Gegenteil scheint der Fall zu sein. Denn: I. Damascenus (2. de orth. fide 3.) sagt: „Der Engel wirkt, wo er ist.“ Das Sprechen des Engels aber ist gewissermaßen ein Wirken. Da also der Engel in einem bestimmten Orte ist, so scheint das Sprechen des Engels nur bis zu einer gewissen örtlichen Entfernung hin sich geltend zu machen. II. Man schreit wegen der Entfernung des Hörenden. Isaias 6. aber heißt es: „Ein Seraphim schrie zum anderen hin.“ Also die örtliche Entfernung hat Einfluß auf das Sprechen der Engel. Auf der anderen Seite sprach nach Luk. 16. der Reiche in der Holle zu Abraham unerachtet der großen örtlichen Entfernung. Um so weniger also hindert die örtliche Entfernung das Sprechen der Engel.

b) Ich antworte; das Sprechen der Engel ist eine Thätigkeit der Vernunft. Die vernünftige Thätigkeit der Engel aber sieht vollständig ab von Zeit und Ort. Denn auch wir erkennen nur deshalb vernünftig, weil wir absehen können von bestimmten Zeit- und Ortsbedingungen; und nur wegen des zufalligen gegenwärtigen Zustandes unserer Vernunft haben wir die Phantasiebilder notwendig, die aber beim Engel nicht bestehen. In einer Substanz also, welche durchaus von allem Stofflichen losgelöst ist, hat keinerlei Einfluß weder die Verschiedenheit der Zeit noch die Entfernung dem Orte nach.

c) I. Das Sprechen des Engels ist ein innerliches, aber so beschaffen, daß es vom anderen Engel wahrgenommen wird; deshalb ist es im Engel, der da spricht, und ist es zugleich da, wo der Engel ist, der spricht. Wie aber die örtliche Entfernung es nicht hindert, daß der eine Engel vom anderen gesehen wird; so steht sie auch nicht dem entgegen, daß er im sprechenden Engel sieht, was auf ihn selber, den Hörenden, Bezug hat; — und das ist: das Sprechen wahrnehmen. II. Jener Ausdruck „Schreien“ will die Größe des Gegenstandes ausdrücken, um den es sich handelte; oder die Größe der Liebe, mit der gesprochen wurde; wie Gregor der Große sagt (2. moral. 4.): „Je geringer in jemandem das Verlangen ist, desto weniger schreit er.“

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