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Œuvres Thomas d'Aquin (1225-1274) Summe der Theologie
Prima Pars Secundae Partis
Quaestio 7

Dritter Artikel. Die Aufzählung der Umstände menschlicher Wandlungen.

a) I. „Umstand“ wird genannt, was von außen her zum Akte in Beziehung tritt. Das ist aber nur Zeit und Ort. Also nur zwei Umstände giebt es: das „Wann“ und das „Wo“. II. Aus den Umständen wird geschlossen, ob der Akt „gut“ oder „böse“ ist. Das gehört aber zur Beschaffenheit oder zur Wirkungsweise des Handelnden. Also nur einen Umstand giebt es: Die Wirkungsweise des Handelnden, den modus agendi. III. Die Umstände gehören nicht zum Wesen des Aktes. Die Ursachen des Aktes gehören aber wohl zu seinem Wesen. Kein Umstand darf also hergeleitet werden aus den Ursachen der Handlung. Also weder das „Wer“, was nichts Anderes ist als die wirkende Ursache; noch das „Wozu“, die Zweckursache; noch das „Warum“, was auf die Materialursache zeigt, sind Umstände menschlicher Handlungen. Auf der anderen Seite zählt Cicero (I. de Invent.) nach Aristoteles (3 Ethic.) sieben auf: Quis, quid, ubi, quibus auxiliis, cur, quo modo, quando.

b) Ich antworte, daß man bei den menschlichen Handlungen beachten muß: Wer handelt; mit welcher Beihilfe oder welchen Werkzeugen er wirkt; was er thut; und wo, warum, auf welche Weise, wann. Cicero begreift das „Warum“ circca quid des Aristoteles unter dem „Was“. Der Grund für diese Aufzählung ist folgender. „Umstand“ wird nämlich genannt, was wohl außerhalb des Wesens der Handlung sich findet, jedoch letztere in etwa berührt. Das kann nun auf dreifache Weise geschehen: 1. Der Akt selber wird berührt; und dies geschieht in der Weise eines Maßes wie von Zeit und Ort; oder in der Weise einer Beschaffenheit (z. B. schnell oder langsam) wie von der Art und Weise zu wirken. 2. Die Ursache des Aktes wird berührt; und zwar mit Rücksicht auf die Zweckursache, das „Warum“; — oder mit Rücksicht auf die wirkende hauptsächliche Ursache, das „Wer“; — oder mit Rücksicht auf die instrumentale Ursache, das „mit welcher Beihilfe“; — oder endlich (nach Aristot.) mit Rücksicht auf den materiellen Gegenstand, auf den das Handeln gerichtet, die Materialursache oder das „Worum“. 3. Die Wirkung wird berührt; und so entsteht der Umstand „Was“.

c) I. Zeit und Ort stehen um den Akt herum als Maß. Anderes umgiebt denselben, insofern in anderer Weise es den Akt berührt und doch nicht sein Wesen ist. II. Diese Beschaffenheit „gut“ oder „schlecht“ ist kein Umstand, sondern eine Folge aus allen Umständen. Der specielle Umstand der Wirkungsweise oder der Beschaffenheit des Wirkens besteht z. B. darin, daß jemand schnell oder langsam geht, stark oder weniger stark zuschlägt u. dgl. III. Falls von dem Umstände der Ursache, also vom „Wozu“, oder vom „Wer“ oder „mit welcher Beihilfe“ das Wesen des Aktes abhängt, so wirddies dann nicht mehr „Umstand“ genannt, d. h. Eigentümlichkeit, die dem Wesen nur anhängt; wie z. B. beim Diebstahle der Gegenstand desselben, also das Gut als ein fremdes, nicht ein Umstand ist; — sondern dies gehört dann zum Wesen des Diebstahles. Daß aber dieses fremde Gut groß oder klein ist, das ist eine Eigentümlichkeit, welche dem Wesen des Diebstahles anhängt, da das fremde Gut doch einen Umfang haben muß. Und ähnlich verhält es sich mit den Umständen, die auf seiten anderer Ursachen liegen. Denn nicht jener Zweck, welcher dem Akte sein besonderes Wesen giebt, ist Umstand, sondern ein mit diesem verbundener, hinzugefügter Zweck. So ist nicht Umstand, daß der Starke kräftig handelt wegen des Guten, was in der Stärke liegt; sondern wenn er kräftig handelt wegen der Befreiung der Stadt, wegen Christus u. ähnl.; das ist „Umstand“. Ähnlich ist es nicht Umstand, wenn jemand den anderen mit Wasser begießt und damit abwäscht; sondern daß er beim Begießen denselben erkältet oder erwärmt oder heilt oder ihm schadet, das ist Umstand.

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