2.
Die göttliche Majestät verleihe mir diese Gnade, dies deutlich zu erklären! Denn es gibt viele Seelen, die bis zu diesem Stande gelangen, aber wenige finden sich, die von da weiter fortschreiten, und ich weiß nicht, an was die Schuld liegt. Sicherlich fehlt es nicht an Gott. Verleiht ja Seine Majestät die Gnade, bis hieher zu gelangen, darum glaube ich auch, daß Gott nicht aufhören werde, viele weitere Gnaden zu spenden, wenn wir nicht durch unsere Schuld ihn hindern. In dieser Hinsicht ist viel daran gelegen, daß die Seele, die bis hieher gelangt ist, ihre hohe Würde und die große Gnade, die ihr der Herr erwiesen hat, erkenne und einsehe, wie ihr Wandel billigermaßen nicht auf Erden sein dürfe, da die göttliche Güte sie jetzt schon zu einer Bürgerin des Himmels zu machen scheint, wenn sie dieses Glück nicht durch eigene Schuld verscherzt. Unglücklich aber wird sie sein, wenn sie wieder umkehrt; alsdann fürchte ich, sie werde dem Abgrunde zugehen, in den auch ich geraten wäre, bitte mich nicht die Barmherzigkeit des Herrn zurückgeführt. Denn nach meinem Dafürhalten sind meistens schwere Verschuldungen die Ursache davon. Ja, man kann von einem so großen Gute unmöglich lassen ohne große, unheilvolle Verblendung.