5.
O zu mein wahrer Herr und meine Glorie! Welch ein leichtes und zugleich ungemein schweres Kreuz hast du denen bereitet, die bis zu diesem Stande gelangen. Leicht ist dieses Kreuz, weil süß; schwer aber ist es, weil Zeiten kommen, in denen keine Schuld es zu ertragen vermag. Und doch möchte deine Magd niemals frei davon sein, es sei denn, um sich schon bei dir zu sehen. Wenn sie sich erinnert, daß sie dir bisher in nichts gedient hat, bei längerem Leben aber dir noch dienen könnte, so wünschte sie sich eine noch weit schwerere Bürde und möchte bis zum Ende der Welt nicht sterben; um dir auch nur einen geringen Dienst zu erweisen, achtet sie nicht ihre eigene Ruhe. Sie weiß nicht, was sie verlangen soll; das aber sieht sie wohl ein, daß sie nichts anderes verlangt als dich.