22.
Hier ist es eine Pein, wieder zum Leben zurückkehren zu müssen. Hier hat die Seele den schwachen Flaum verloren und Flügel zu hohem Fluge angelegt. Hier wird nunmehr die Fahne Christi ganz erhoben; denn es scheint nicht anders zu sein, als steige der Befehlshaber der Festung zum höchsten Turme auf, oder als werde er dahin emporgetragen, um daselbst die Fahne Gottes aufzupflanzen. Wie einer, der in Sicherheit ist, blickt er auf die Untenstehenden herab und fürchtet nicht mehr die Gefahren (des Kampfes); ja, er verlangt sogar darnach, gleich einem, der von seinem hohen Standpunkte aus des Sieges gewissermaßen versichert ist. Hier erkennt er ganz klar, wie nichtig alles hienieden und wie gering es darum zu achten ist. Wer hoch steht, erreicht ja mit seinem Blicke viele Dinge. Er will auch nichts anderes mehr verlangen und keinen anderen Willen mehr haben, als den Willen unseres Herrn zu erfüllen; um dieses bittet er ihn und übergibt ihm die Schlüssel zu seinem eigenen Willen. Sieh da! So ist der Gärtner nun auch Befehlshaber geworden, der nichts anderes mehr will als den Willen seines Herrn. Weder über sich selbst noch über etwas anderes, und sei es auch nur über einen Apfel seines Gartens, möchte er Herr sein; sondern wenn etwas Gutes darin ist, soll es die göttliche Majestät austeilen; denn er selbst will fortan nichts eigenes haben, sondern über alles soll der Herr ganz nach seinem Willen und zu seiner Ehre verfügen.