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Œuvres Thérèse d'Avila (1515-1582) Das Leben der heiligen Theresia von Jesu
Einundzwanzigstes Hauptstück

12.

Ich erkannte sehr wohl, daß dieses nicht von mir kam, und daß ich mir dies alles nicht mit meinem Eifer erwarb; denn dazu wäre mir schon die Zeit zu kurz gewesen. Die Güte Gottes allein war es, die mich in solcher Weise stärkte. Diese Stärke hat von der Zeit an, da der Herr mich mit Verzückungen zu begnadigen begann, stetig zugenommen, und er hat mich in seiner Güte an der Hand gehalten, daß ich nicht wieder zu meinem vorigen Leben zurückkehrte. Mir scheint, und es ist auch wirklich so, daß ich meinerseits fast gar nichts dabei tue; vielmehr sehe ich klar, daß der Herr es ist, der in mir wirkt. Darum glaube ich auch, daß eine mit diesen Gnaden von Gott begünstigte Seele, wenn sie nur in Demut und Furcht wandelt und stets der Wahrheit eingedenk ist, daß der Herr in uns wirkt und wir selbst fast nichts tun, sich unter alle Arten von Menschen, und seien sie auch die zerstreutesten und lasterhaftesten, begeben könne. Es wird ihr dies nicht schaden und sie nicht wankend machen, vielmehr wird es ihr ein Mittel sein und dazu verhelfen, weit mehr noch voranzuschreiten. Solche bereits erstarkten Seelen sind es, die der Herr erwählt, daß sie anderen nützen; doch haben sie ihre Stärke nicht von sich.

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Das Leben der heiligen Theresia von Jesu

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