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Bibliothek der Kirchenväter
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Œuvres Thérèse d'Avila (1515-1582) Das Leben der heiligen Theresia von Jesu
Siebenundzwanzigstes Hauptstück

12.

O wunderbare Güte Gottes! So läßt du dich von Augen schauen, die vorher so strafbar umhergesehen, wie es die Augen meiner Seele getan! Möchten doch diese Augen nach diesem Schauen sich gewöhnen, nichts Gemeines mehr anzusehen und an nichts mehr ein Vergnügen zu finden außer an dir! O Undank der Sterblichen! Wie lange soll er noch währen? Aus der Erfahrung weiß ich, daß es wahr ist, was ich sage, und daß man nur das wenigste von dem aussprechen kann, was du an einer Seele tust, mit der du in solcher Weise verkehrst. O ihr Seelen, die ihr die Übung des innerlichen Gebetes begonnen habt und im wahren Glauben lebt, welche Güter könnt ihr wohl in diesem Leben noch suchen, die, abgesehen von dem Gewinne im ewigen Leben, auch nur im geringsten mit jenen Gütern zu vergleichen wären, die man hier gewinnt? Sehet doch, wie Gott in Wahrheit sich denen hingibt, die um seinetwillen alles verlassen! Bei ihm ist kein Ansehen der Person: er liebt alle. Da ist keiner ausgenommen, so elend er auch sein mag, wie Gott dies an mir beweist, da er mich auf diese Stufe erhoben. Sehet, was ich hier bemerke, ist auch nicht ein Pünktlein von dem, was man sagen könnte; denn nur so viel sage ich, als notwendig ist, um diese Art von Visionen und Gnaden, die Gott der Seele mitteilt, verständlich zu machen. Was man aber empfindet, wenn Gott seine Geheimnisse und Herrlichkeiten der Seele offenbart, daß kann ich nicht in Worten ausdrücken. O was ist das für eine Wonne! Sie ist so sehr erhaben über alle irdischen Wonnen, die man sich nur denken kann, daß sie uns ganz billig mit Abscheu vor den Freuden dieses Lebens erfüllt, die ja doch alle zusammengenommen im Vergleiche mit ihr nichts als Unrat sind. Es ekelt mich schon an, diese Freuden hier auch nur als Vergleich zu gebrauchen, selbst wenn man sie ohne Ende genießen könnte. Und doch, was gibt der Herr durch Mitteilung seiner Wonnen auf Erden? Nur einen Tropfen von dem gewaltigen Strome jener Wonnen, die uns im Himmel bereitet sind.

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Das Leben der heiligen Theresia von Jesu

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