1.
Kehren wir jetzt wieder zu unserem Gegenstande zurück! Die erwähnte Vision dauerte einige, wenn auch nur wenige Tage sehr anhaltend fort und brachte mir großen Nutzen; denn ich kam fast nicht mehr aus dem Gebete und gab mir Mühe, all mein Tun so einzurichten, daß ich dem, den ich so klar als Zeugen neben mir wußte, ja nicht mißfalle. Zwar fürchtete ich manchmal noch (es möchte eine Täuschung sein), weil man mir (in dieser Hinsicht) so vieles gesagt hatte; allein diese Furcht dauerte nicht lange, da der Herr mich bald wieder beruhigte. Eines Tages nun, als ich eben im Gebete war, wollte mir der Herr bloß seine Hände zeigen, die in so wunderbarer Schönheit erglänzten, daß ich es gar nicht aussprechen kann. Dies verursachte mir eine große Furcht; denn jede neue übernatürliche Gnade, die der Herr mir erweist, bringt anfänglich diese Wirkung in mir hervor. Wenige Tage darnach schaute ich auch sein göttliches Angesicht, worüber ich vor Staunen ganz außer mir zu sein schien. Ich konnte nicht begreifen, warum der Herr, der mir doch später noch die Gnade erwies, daß ich ihn ganz schauen sollte, sich mir nur so allmählich zeigte. In der Folge sah ich aber ein, daß er mich meiner natürlichen Schwachheit entsprechend geleitet habe. Er sei dafür in Ewigkeit gepriesen! Denn eine so niedrige und elende Kreatur hätte es nicht ertragen können, eine so große Glorie auf einmal zu schauen; darum hat es der barmherzige Herr, der dies wußte, so geordnet.