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Bibliothek der Kirchenväter
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Œuvres Thérèse d'Avila (1515-1582) Das Leben der heiligen Theresia von Jesu
Vierunddreißigstes Hauptstück

16.

Als einer meiner Schwäger jähen Todes gestorben war, betrübte ich mich sehr, weil er nicht mehr Gelegenheit hatte, zu beichten. Da wurde mir im Gebete geoffenbart, daß meine Schwester ebenso sterben werde; ich sollte daher zu ihr gehen und sie veranlassen, sich darauf vorzubereiten. Ich teilte dies meinem Beichtvater mit, der mich aber nicht hingehen ließ; deshalb vernahm ich denselben Auftrag öfter, worauf er mir endlich die Erlaubnis gab, weil doch, wie er sagte, nichts dabei verloren sei. Jene wohnte in einem Dorfe, und ich begab mich also dahin. Als ich bei ihr war, sagte ich ihr nichts (von der gehabten Offenbarung), wohl aber unterrichtete ich sie, so gut ich konnte, in allem und riet ihr, recht oft zu beichten und überhaupt Sorge zu tragen für ihre Seele. Da sie sehr tugendhaft war, tat sie, war ich ihr gesagt. Vier aber fünf Jahre danach starb sie, nachdem sie sich die Übung dessen, was ich ihr angeraten, zur Gewohnheit gemacht und in großer Gewissensreinheit gelebt hatte; bei ihrem Tode war niemand zugegen, und sie konnte auch nicht mehr beichten. Glücklicherweise und dank ihrer Gewohnheit hatte sie nicht viel über acht Tage vorher gebeichtet. Bei der Nachricht von ihrem Tode freute ich mich sehr. Sie blieb nur ganz kurze Zeit im Fegfeuer; denn nicht acht Tage, wie mich dünkt, werden nach ihrem Hinscheiden verflossen gewesen sein, als mir nach der Kommunion der Herr erschien und mir zeigen durfte, wie er sie in die ewige Herrlichkeit aufnahm. In all den Jahren, die zwischen jener Offenbarung und ihrem Tode verstrichen, vergaßen ich und meine Freundin nie, was mir kundgetan worden. Letztere kam, nachdem meine Schwester gestorben war, sehr erstaunt über die Erfüllung der Vorhersagung zu mir. Gott, der so große Sorge um die Seelen trägt, auf daß sie nicht verloren gehen, sei in Ewigkeit gepriesen!

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Das Leben der heiligen Theresia von Jesu

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