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Bibliothek der Kirchenväter
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Œuvres Thérèse d'Avila (1515-1582) Das Leben der heiligen Theresia von Jesu
Siebentes Hauptstück

3.

O schreckliches Übel, schreckliches Übel, wenn in den Ordenshäusern — der Männer nicht minder wie der Frauen — die Ordenszucht nicht beobachtet wird; wenn in einem Kloster zwei Wege sind, der Weg der Tugend und der klösterlichen Zucht und der Weg der Erschlaffung dieser Zucht, und wenn beide Wege fast gleichmäßig betreten werden! Doch was sage ich, gleichmäßig? Nein, nicht gleichmäßig. Denn um unserer Sünden willen geschieht es, daß der unvollkommenere Weg mehr gegangen und darum auch mehr begünstigt wird. Dagegen wandeln auf dem Wege wahrer klösterlicher Vollkommenheit so wenige, daß ein Ordensmann oder eine Nonne, die ernstlich beginnen wollen, ihrem Berufe vollständig nachzukommen, die eigenen Hausgenossen mehr zu fürchten haben als alle höllischen Geister zusammengenommen. Sie müssen mehr Vorsicht und Verdeckungskunst anwenden, wenn sie von der Freundschaft sprechen wollen, die sie mit Gott zu unterhalten verlangen, als wenn sie von anderen Freundschaften und Zuneigungen redeten, die der Teufel in den Klöstern einführt. Ich begreife nicht, wie wir uns noch darüber wundern mögen, daß es in der Kirche so viele und große Übel gibt, wenn sogar jene, die allen übrigen als Tugendmuster hätten dienen sollen, das Werk, das der Geist der Heiligung vergangener Zeiten in den Ordensständen hinterlassen hat, so gründlich zerstört haben. Möge es der göttlichen Majestät gefallen, diesem Unheile abzuhelfen, wie sie es für notwendig erkennt! Amen.

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Das Leben der heiligen Theresia von Jesu

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