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Œuvres Thérèse d'Avila (1515-1582) Berichte und Gunstbezeigungen der hl. Theresia
II. Gunstbezeigungen Gottes

31.

Eines Tages sprach der Herr zu mir also: »Glaubst du, meine Tochter, das Verdienst bestehe mehr im Genießen; nein, sondern im Wirken, Leiden und Lieben. Du wirst nicht gelesen haben, daß der hl. Paulus mehr als einmal die himmlischen Wonnen gekostet, aber oft, daß er gelitten habe. Zu siehst auch mein ganzes Leben voll von Leiden; nur auf dem Berge Tabor wirst zu von meiner Freude gehört haben. Wenn du meine Mutter, die mich auf den Armen trägt, betrachtest, so denke nicht, daß sie diese Freuden ohne großen Schmerz gekostet habe. Von dem Augenblicke an, da Simeon jene Worte zu ihr gesprochen, erteilte ihr mein Vater klares Verständnis, meine Leiden zu erkennen. Die großen Heiligen, die vom Geiste Gottes in die Wüste geführt wurden, haben große Bußwerke geübt; außerdem hatten sie große Kämpfe mit dem Teufel und mit sich selbst zu bestehen, und doch waren sie lange Zeit ohne allen Trost. Glaube mir, meine Tochter, daß mein Vater dem, den er mehr liebt, größere Trübsale zuschickt; und diesen entspricht auch die Liebe. Und wodurch kann ich dir meine Liebe besser bezeugen, als wenn ich dir das schenke, was ich für mich selbst erwählt habe? Siehe diese Wunden; nie werden deine Schmerzen ihnen gleichkommen; hast zu dies einmal eingesehen, dann wirst du mir das Elend beweinen helfen, in dem die Weltmenschen stecken, deren Begierden, Sorgen und Gedanken alle auf das Gegenteil gerichtet sind.«

Als ich am selbigen Tage die Betrachtung beginnen wollte, hatte ich so heftigen Kopfschmerz, daß es mir gleichsam unmöglich schien, dabei zu verharren. Da sprach der Herr zu mir: »Erkenne darin den Lohn der Leiden; da dir dein Gesundheitszustand nicht gestattet, mit mir zu reden, so bin ich zu dir gekommen, um mich mit dir zu unterhalten und dich zu erquicken.« So verflossen wirklich eineinhalb Stunden, wobei ich so gesammelt blieb. Während dieser Zeit sagte der Herr zu mir die obenerwähnten Worte und alles andere. Ich wurde nicht zerstreut und weiß auch nicht, wo ich gewesen bin; ich empfand aber eine unaussprechliche Wonne. Mein Kopf war jetzt ganz frei, und ich behielt ein großes Verlangen nach Leiden. Ferner sagte der Herr, ich sollte mich oft der Worte erinnern, die er zu den Aposteln gesprochen: »daß der Knecht nicht größer sei als der Herr«.

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Berichte und Gunstbezeigungen der hl. Theresia

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