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Bibliothek der Kirchenväter
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Œuvres Thérèse d'Avila (1515-1582) Briefe

101. Brief — An die Mutter Maria vom heiligen Joseph, Priorin in Sevilla

Malagón, am 18. Juni 1576

Aufnahme einiger Nonnen ins Kloster zu Sevilla und ihre Reise.

Jesus sei mit Euerer Ehrwürden, meine Tochter!

Wenn die dortigen Schwestern über meine Abwesenheit einigermaßen betrübt sind, so versichere ich sie, daß sie mir dies wohl schuldig sind. Gebe Gott, daß so viele Trübsale und Leiden, die mir die Trennung von so geliebten Töchtern verursacht, zu seinem Dienste gereichen und daß Euere Ehrwürden und alle bisher gesund geblieben sein möchten! Ich bin Gott sei Dank gesund. Sie werden die Briefe schon erhalten haben, die der Maultiertreiber mitgenommen hat. Dieser Brief wird sehr kurz ausfallen. Ich gedachte, hier längere Zeit zu bleiben; weil aber der Tag des heiligen Johannes auf einen Sonntag fällt, so habe ich meine Abreise früher angesetzt, und darum habe ich jetzt wenig Zeit. Da aber Pater Gregor den Brief mitnehmen wird, ist wenig daran gelegen.

Ich werde dafür Sorge tragen, daß Euere Ehrwürden mit der Bezahlung der Zinsen nicht in Bedrängnis kommen. Für das nächste Jahr wird sich der Herr schon jemand ausersehen haben, der sie bezahlt. Eine Schwester [der Elvira] vom heiligen Angelus, die hier ist, wird von der Mutter Priorin sehr gelobt, und sie würde sie lieber aufnehmen als die hier Eingetretene. Sie sagt, diese werde von der Aussteuer der letzteren, die im August ihr Noviziatsjahr vollendet, 300 Dukaten erhalten, und ebensoviel werde auch die andere mitbringen. Davon könnten dann für dieses Jahr die Zinsen bezahlt werden. Es ist das freilich sehr wenig; allein wenn das wahr ist, was man von ihr sagt, so ist sie so vortrefflich, daß man sie auch ohne Aussteuer aufnehmen könnte, zumal sie von hier ist. Reden Sie mit unserem Vater darüber, und wenn die Schwestern sich nicht anders zu helfen wissen, dann mögen sie zu diesem Mittel greifen. Der Übelstand ist nur der, daß sie erst vierzehn Jahre zählt, und darum sage ich, man soll sie aufnehmen, wenn man sich nicht anders helfen kann. Dort werden Sie sehen, was zu machen ist.

Ich glaube, daß es gut sein wird, wenn unser Vater die Bestimmung träfe, Beatrix solle sogleich Profeß ablegen. Ich habe dafür viele Gründe; einer davon besteht darin, daß die Versuchungen einmal ein Ende nehmen. Empfehlen Sie mich ihr und ihrer Mutter und allen, die Sie sehen, der Mutter Subpriorin und allen Schwestern, insbesondere meiner Krankenwärterin. Gott erhalte Sie mir, meine Tochter, und mache Sie recht heilig! Amen.

Mein Bruder hat neulich erst an die Schwestern geschrieben; er empfiehlt sich ihnen vielmals. Er bewahrt mehr Treue als [seine Tochter] Theresia, die es für ungeeignet findet, irgend jemand außer den dortigen Schwestern zu lieben. Weil die Mutter Priorin, an der ich mich in Wahrheit sehr erfreute, auch schreibt und Pater Gregor erzählen wird, was zu berichten ist, darum schreibe ich weiter nichts. Ich gedenke, einige Tage in Toledo zu bleiben. Schreiben Sie mir dorthin. Gestern war das Fest der heiligsten Dreifaltigkeit. Sorgen Sie dafür, daß mir ein Brief von unserem Vater oder ausführliche Nachrichten über ihn zugesendet werden; denn ich habe von ihm gar nichts mehr erfahren. Gott mache die Schwestern heilig! Im Jahre 1576.

Euerer Ehrwürden

Theresia von Jesu

Was die Aufnahme der Nonne betrifft, so habe ich mich näher darüber erkundigt; jetzt kann man noch nichts darüber sagen.

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