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Œuvres Thérèse d'Avila (1515-1582) Briefe

134. Brief — An die Mutter Maria vom heiligen Joseph, Priorin in Sevilla

Toledo, am 8. November 1576

Angelegenheiten des Klosters in Sevilla.

Jesus sei mit Euerer Ehrwürden!

Es fehlt mir an Zeit, Ihnen alles mitzuteilen, was ich wünschte. Heute hat mir der Maultiertreiber Ihren Brief überbracht. Je länger so ein Brief von Ihnen ist, desto größer ist meine Freude darüber. Ich habe heute so viele Briefe erhalten, daß ich kaum Zeit finde, um diesen Brief zu schreiben und die Briefe unserer Schwestern zu lesen. Empfehlen Sie mich ihnen vielmals!

Daß Sie die Schwestern des García Alvarez aufnehmen sollen, habe ich Ihnen schon geschrieben. Ich denke mir, der Brief werde an Sie gekommen sein. Wenn sie wirklich so trefflich sind, dann ist kein Grund vorhanden, mit ihrer Aufnahme zu warten.

Es tut mir leid, daß Sie immer Nonnen aufnehmen, ohne die Schulden abzahlen zu können. Sehen Sie doch, daß Sie die dreihundert Dukaten erhalten, die Sie für dieses Jahr an Anton Ruiz zu bezahlen haben; denn er braucht das Geld für seine Viehherde in Malagón, die ihm zum Unterhalte dient. Ja, ich habe mich bemüht, einen zu finden, der ihm beisteht, und meinen Bruder ersucht, daß auch er etwas dazu beitrage. Ich halte dies, ich versichere Sie, für eine Gewissenssache, weil ich sehe, daß er von Sevilla wenig zu erwarten hat.

Die von Nikolaus empfohlene Kandidatin würde ich nicht abweisen, wenn sie auch nicht alle erwünschten Eigenschaften hat. Empfehlen Sie mich ihm und sagen Sie ihm, daß sein Vetter mich besucht und mir Almosen zugesendet habe.

Was ich über die Tochter des Paulus sagen soll, darüber bin ich mir selber noch nicht recht klar. Ich muß den Brief noch einmal lesen, da ich ihn noch nicht ganz verstanden habe. Warum drängen Sie denn gar so sehr? Können Sie denn nicht warten, bis das Noviziat vollendet ist? Gibt er Ihnen 2500 Dukaten und was er für dieses Jahr zu bezahlen hat, so verzichten Sie meinetwegen auf das übrige; denn diese Erbschaften haben für uns keinen Wert, und schließlich bleibt uns nichts. Lassen Sie sich auf einen solchen Erbanteil nicht ein! Paulus soll nur jenen Teil der Summe auf sich nehmen, die Sie für das Haus bezahlen müssen. Am Erbe sich zu beteiligen, soll Ihnen gar nicht einfallen. Erklären Sie entschieden, daß dies unmöglich sei, da die Schwestern keine Erlaubnis hätten, beständige Renten zu genießen. Sie brauchen mir über diese Angelegenheiten nicht mehr zu schreiben; Sie werden selber sehen, was da das beste ist. Mein Wunsch wäre, daß Sie von dieser Aussteuer und von der Mitgift der Beatrix nichts hinwegnehmen. Man soll diese beiden Summen beisammen lassen, sonst können Sie nicht zurechtkommen, da Sie alle Jahre soviel zu bezahlen haben. Glauben Sie gewiß, daß Sie sonst noch mehr sich schädigen würden, anstatt ihre Last zu erleichtern.

Bezüglich der Laienschwester werde ich nach Valladolid schreiben und Ihnen antworten; ich werde sobald als möglich wieder schreiben.

Ich bin gesund. Heute ist der 8. November.

Die Briefe an unseren Vater lege ich ohne Adresse bei. Die Adresse schreibe ich an Euere Ehrwürden und bezeichne sie mit zwei oder drei Kreuzen; es ist das besser als mit zwei oder nur mit einem einzigen. Denn es sind außerdem viele Briefe in dem Paket enthalten. Sagen Sie unserem Vater, er möge auf die Briefe, die er an mich schickt, nicht selbst die Adresse schreiben; das besorgen Sie, und er möge seine Briefe auf die nämliche Art bezeichnen. So kann die Korrespondenz leichter geheimgehalten werden, und es ist dies dem Verfahren vorzuziehen, das ich früher bestimmt habe. Gott gebe, daß Sie die Wahrheit reden, wenn Sie sagen, daß Sie gesund seien! Gott sei mit Ihnen!

Ihre

Theresia von Jesu

Ich habe Ihnen schon geschrieben, daß die Briefe meinem Bruder zugeschickt wurden und daß sie ihm große Freude bereiteten. Er befindet sich wohl. Der Zustand der Mutter Priorin von St. Joseph ist wie gewöhnlich.

Anschrift: An die Mutter Maria vom heiligen Joseph.

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