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Bibliothek der Kirchenväter
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Œuvres Thérèse d'Avila (1515-1582) Briefe

167. Brief — An die Mutter Maria vom heiligen Joseph, Priorin in Sevilla

Toledo, am 17. Januar 1577

Reform des Klosters zu Paterna und die Abreise des Paters Gracián nach Sevilla.

Jesus sei mit Euerer Ehrwürden!

O meine Tochter, welch erfreuliche Nachrichten enthält doch Ihr Brief sowohl über Ihre Gesundheit als auch über die Aufnahme der Nonne, die uns dadurch eine so große Wohltat erweist, daß sie das Haus bezahlt! Gebe Gott, daß kein Hindernis dazwischen kommt! Ich bitte ihn inständig darum; denn es macht mir die größte Freude, die Schwestern ohne Sorge zu sehen.

Tritt diese Kandidatin wirklich ein, so nehmen Sie doch um der Liebe Gottes willen alle mögliche Rücksicht auf sie; denn sie verdient es wohl. Ich habe eine große Sehnsucht, ihr ausführlich schreiben zu können; allein ich habe heute schon nach Ávila, nach Madrid und an andere Orte geschrieben, und mein Kopf ist sehr angestrengt. Die von Ihnen bezeichneten Briefe habe ich erhalten. Ein Brief von mir muß verlorengegangen sein, weil Sie nichts davon erwähnten. Es war der an meinen Vater, an den Prior de las Cuevas, den ich Ihnen unversiegelt sandte, damit Sie ihn lesen könnten.

Sie und Ihre Schwestern werden sich jetzt nach der Abreise unseres guten Vaters recht einsam fühlen. Sagen Sie dem Herrn García Alvarez, daß er jetzt noch mehr als früher verpflichtet sei, den Schwestern ein Vater zu sein. Daß seine Verwandte in den Orden getreten ist, hat mich gefreut. Empfehlen Sie mich ihm vielmals sowie auch den Schwestern in Paterna, denen ich sehr gerne schreiben möchte. Senden Sie ihnen wenigstens diesen Brief, damit sie sehen, daß ich gesund bin und mich ihr Brief sehr getröstet hat, in dem sie mir Nachricht gaben, daß sie mit Margareta und mit dem Beichtvater zufrieden sind. Sie sollten sich doch nicht wundern, wenn diese Nonnen in Paterna nicht gleich so sind wie die unsrigen; dies sogleich fordern zu wollen, wäre töricht. Man sollte nicht so sehr auf die Beobachtung des Stillschweigens und anderer Dinge dringen, da dies an und für sich keine Sünden sind; denn diese Schwestern haben andere Gewohnheiten, und anstatt die Fehler zu vermindern, würde man sie dadurch nur vermehren. Es ist dazu Zeit erforderlich, und man muß auch Gott wirken lassen, sonst würde man sie vollständig mutlos machen. Wir beten hier recht inständig für diese Nonnen.

Es wäre gefehlt, wenn Sie dulden würden, daß eine der Schwestern es an der nötigen Ehrfurcht gegen Sie fehlen ließe, außer Sie könnten sich den Anschein geben, als ob Sie es nicht bemerkten. Die Oberinnen sollen bedenken, daß mit Ausnahme der Klausur, für deren Beobachtung sie zu wachen gehalten sind, in allem übrigen Gott mitwirken wird, sowie daß sie mit großer Milde ihr Amt verwalten. Gott sei mit Ihnen, meine Tochter, und erhalte Sie mir und alle Schwestern, denen Sie meine Empfehlungen entrichten wollen!

Die Priorin in Paterna spricht in ihren Briefen gar nicht mehr von der [Schwester] Elisabeth vom heiligen Hieronymus. Es ist, als ob sie gar nicht mehr in Paterna wäre, und dennoch wirkt sie vielleicht mehr als die Priorin. Diese soll mir mitteilen, was sie von jener denkt, und Elisabeth soll mir auch schreiben. Beide sollten ihr Vertrauen auf Gott setzen, damit sie in allem das Rechte treffen, und ja nicht denken, daß sie etwas aus sich selbst zustande bringen können.

Ich bin gesund. Das Befinden der Priorin von Malagón ist wie immer. Schreiben Sie mir, ob unser Vater Geld für die Reise mitgenommen hat; denn ich habe gehört, er sei ohne Geld abgereist. Ich bitte Sie um der Liebe willen, beiliegenden Brief ganz sicher und recht bald an ihn zu senden; wählen Sie aber dazu einen ganz verlässigen Menschen. Es tut mir recht leid, daß der Staatsanwalt von Sevilla fortkommt. Gott will, wie es scheint, uns zur Einsicht bringen, daß er allein alles wirkt. Dem Prior vom Karmel entrichten Sie, bitte, meine Empfehlungen, ebenso auch meinem guten Pater Gregor und sagen Sie ihm, er möge mir schreiben.

Heute ist der 17. Januar des Jahres 1577.

Ich bin Euerer Ehrwürden Dienerin

Theresia von Jesu

Die Art und Weise, wie Sie die Christnacht zugebracht haben, hat mir sehr gefallen. Ich glaube, daß es gut gehen wird, da der Herr immer, wenn die Not am größten ist, mit seiner Hilfe am nächsten ist. Unterlassen Sie nicht, an mich zu schreiben, wenngleich unser Vater nicht in Sevilla ist. Ich werde es nicht so oft tun, und der Grund ist der, um Ihnen die Portoausgaben zu ersparen.

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