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Bibliothek der Kirchenväter
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Œuvres Thérèse d'Avila (1515-1582) Briefe

17. Brief — An Doña Maria de Mendoza y Sarmiento, Gräfin de Ribadavia

Toledo, im März 1569

Stiftung des Klosters der unbeschuhten Karmelitinnen in Toledo.

Jhs

Der Heilige Geist sei mit Euerer Gnaden!

Die Reise hieher ist mir wirklich schwer gefallen. Ich fühle es schmerzlich, mich so weit von dort entfernen zu müssen, und überdies hatte mir auch der Herr Bischof geschrieben, Sie hätten ein großes Leid, das er mir jedoch nicht näher bezeichnete. Wäre nicht der Vorabend meiner Abreise gewesen, so hätte ich mich zuvor des Kummers zu entledigen gesucht, den mir diese Nachricht verursachte. Der Umstand jedoch, daß ich die Sache recht angelegentlich unserem Herrn empfahl, hat mir viel geholfen. Es kam mir, ich weiß nicht wie, der Gedanke, der Administrator habe etwas gegen meine Gebieterin, die Äbtissin, unternommen. Einigen Trost verschaffte mir die Erwägung, Gott lasse dieses ohne Zweifel zu, damit diese Frau um so größeren Nutzen für ihre Seele gewinne. Seine Majestät nehme alles in ihre Hände, wie ich darum flehe!

Es hat mich recht sehr gefreut, daß ich erfahren, Sie befänden sich ganz wohl. O daß Sie dieselbe Herrschaft über das Innere hätten wie über das Äußere, wie gering wurden Sie dann alles achten, was man hier Leiden nennt! Das einzige, was ich befürchte, ist dies, daß diese Trübsale Ihrer Gesundheit schaden möchten. Ich bitte Sie, mir doch recht umständlich schreiben zu lassen, was die Ursache dieses Leidens war. Es ist mir dies in Wahrheit eine große Herzensangelegenheit, und Boten zur Beförderung des Briefes werden sich dort genug finden.

Ich bin am Vorabend des Festes unserer Lieben Frau wohlbehalten hier angekommen. Doña Luise hat sich außerordentlich darüber gefreut. Wir bringen viele Zeit damit zu, daß wir von Ihnen reden, was mir kein geringer Genuß ist; und Doña Liuse, die Sie so sehr liebt, wird auch nicht müde [von Ihnen zu erzählen].

Ich kann Sie versichern, daß hier Ihr Ruf gerade so ist, wie ich wünsche, daß Sie mit Gottes Gnade in der Tat sein möchten. Man nennt Sie eine Heilige und man sagt mir von Ihnen allezeit nur Rühmliches. Der Herr sei gepriesen, daß Sie ein so gutes Beispiel geben! Wodurch aber glauben Sie wohl? Dadurch, daß Sie so große Leiden erdulden; diese zu senden, fängt unser Herr schon an, damit das Feuer der Liebe zu ihm, das er in Ihre Seele senkt, auch andere entflamme. Fassen Sie darum Mut! Bedenken Sie, was Unser Herr in dieser Zeit gelitten. Kurz ist das Leben, und nur einen Augenblick haben wir zu leiden. O mein Jesus! Wie gern opfere ich ihm dieses Geschiedensein von Ihnen und das peinigende Gefühl der Ungewißheit, wie es um Ihre Gesundheit steht, auf!

Die Stifter des hiesigen Klosters sind vortreffliche Männer. Sie sind eben daran, die Bewilligung zu erwirken. Ich möchte mich schon recht beeilen; denn wenn man uns die Erlaubnis bald gibt, so glaube ich, daß die Sache sehr gut vor sich gehe. Meiner verehrten Frau Beatrix und meinen verehrten Gräfinnen möchte ich gerne vieles sagen. Recht oft gedenke ich meines Engels, der Doña Eleonora; der Herr mache sie zu seiner Dienerin! Ich bitte Sie, dem Pater Prior von St. Paul und dem Pater Rektor meine Empfehlungen zu entrichten. Der Provinzial der Dominikaner predigt hier. Er hat großen Zulauf bei seinen Predigten, und dies mit Recht. Bis jetzt habe ich ihn noch nicht gesprochen. Unser Herr leite Sie an seiner Hand und erhalte Sie noch viele Jahre! Amen.

Euerer Gnaden unwürdige Dienerin und Untergebene

Theresia von Jesu, Karmelitin

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