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Bibliothek der Kirchenväter
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Œuvres Thérèse d'Avila (1515-1582) Briefe

197. Brief — An Don Alvaro de Mendoza, Bischof von Ávila und ernannter Bischof von Palencia, in Olmedo

Ávila, am 6. September 1577

Glückwunsch zur Verehelichung seiner Nichte und Danksagung für ein Almosen.

Jesus sei allezeit mit Euerer Gnaden!

Die Nachricht von der Verehelichung der Doña Maria hat mich sehr gefreut; ja meine Freude darüber war derart, daß ich es in Wahrheit nicht ganz, glauben konnte. Deshalb war es für mich ein großer Trost, durch Ihren Brief Gewißheit zu erlangen. Gott sei gepriesen, der mir eine so große Gnade verliehen hat! Besonders in den letzten Tagen war ich hierüber sehr unruhig und bekümmert und hatte ein inniges Verlangen, Euere Gnaden von dieser Sorge befreit zu sehen. Nun ist alles in Ordnung, und zwar mit so geringem Aufwand, wie man mir gesagt hat, und noch dazu durch eine so ehrenvolle Verbindung.

Übrigens kann nicht alles nach Wunsch ausfallen; ein weit größerer Übelstand wäre es, wenn der Gemahl noch sehr jung wäre. Die Frauen werden nämlich immer besser von jenen [Männern] behandelt, die schon ein gewisses Alter erreicht haben. Dies wird besonders ihre Nichte erfahren, die aus so vielen Ursachen geliebt zu werden verdient. Unser Herr verleihe zu dieser Verehelichung seinen Segen! Ich wüßte nicht, was mich gerade jetzt mehr erfreuen könnte als diese Nachricht.

Das Übelbefinden der Doña Maria hat mich betrübt. Unser Herr wird gnädig verhüten, daß es ihr so schlimm ergehe wie gewöhnlich. Die Nonnen dieses Klosters werden besonders in dieser Absicht eifriger als sonst beten.

Unser Herr vergelte Euerer Gnaden das Almosen, das gerade zur rechten Zeit ankam! Wir wußten schon nicht mehr, wohin wir unsere Zuflucht nehmen sollten, wenn ich auch deshalb nicht allzusehr in Sorgen war. Franz de Salcedo war mehr besorgt als wir; denn wir vertrauen immer auf Gott. Dieser Tage sagte er zu mir, er wolle Euerer Gnaden schreiben, aber nur folgende Worte in den Brief setzen: »Herr, wir haben kein Brot!« Ich gab es aber nicht zu; denn ich habe ein so großes Verlangen, Sie ohne Schulden zu sehen, daß ich es viel lieber ertrage, wenn wir Mangel leiden, als daß ich dazu beitrage, die Ausgaben Euerer Gnaden zu vermehren. Da Ihnen aber Gott eine so große Liebe verleiht, so hoffe ich zu Seiner Majestät, sie werde Ihnen auf eine andere Weise dafür Ersatz bieten. Möge Seine Majestät Euere Gnaden noch viele Jahre erhalten und mich dahin führen, wo ich mich in deren Genusse erfreuen kann!

Pater Gracián ist fest entschlossen, mich nicht in das Kloster der Menschwerdung zurückkehren zu lassen. Jetzt gäbe es nichts, was für uns nachteiliger wäre; indessen fürchte ich nichts als Gott allein. Es freut mich sehr, daß Euere Gnaden auf die Ihnen von Natur aus eigene Freigebigkeit achthaben und sich den Gelegenheiten, wie sie der kommende Jahrmarkt bietet, entziehen. Gebe Gott, daß Sie standhaft bleiben! Möge er Euere Gnaden sorgfältiger behüten als mich!

Heute ist der 6. September.

Euerer Gnaden unwürdige Dienerin und Untergebene

Theresia von Jesu

Die kleine Theresia küßt Euerer Gnaden die Hand und erfüllt alles, was Sie ihr befehlen. Wenn es bei ihr stünde, ginge sie gerne mit Ihnen.

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