203. Brief — An Pater Hieronymus Gracián in Madrid
Ávila, im November 1577
Der Vertrag des Paulus. Offenbarung Josephs an Angela.
…Ich halte es für eine sehr große Gnade Gottes, daß Paulus
unter so gewaltigen Stürmen in seinen erhabenen Vorsätzen fest beharrt. Eine einzige Stunde im Monat diese erhabene Gnade genießen zu dürfen, das hat schon großen Wert, da es so viele Anlässe gibt, den Frieden zu verlieren. Ehre sei dem Urheber dieses Geschenkes!
Wenn Paulus nur jenen Vertrag erfüllt, dann habe ich zu meinem Troste sonst keinen Wunsch mehr; denn alle anderen Leiden müssen zuletzt doch zu Ende gehen; und wenn sie auch auf dieser Welt kein Ende nehmen, so liegt wenig daran. Wollen Euere Paternität ihm mitteilen, daß ich jenes Schriftstück aufbewahren werde, um ihn später beim Worte nehmen zu können, wenn er es an der Erfüllung jenes Vertrages fehlen ließe.
Ihr Schriftstück kam mir bei meinen Befürchtungen sehr gelegen; meine ganze Sorge besteht darin, Paulus möchte etwas tun, was gegen den Willen Gottes wäre. Darüber hat indessen Joseph der Angela die beste Versicherung gegeben, daß Paulus auf gutem Wege wandle und immer mehr und mehr Verdienste gewinne…