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Bibliothek der Kirchenväter
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Œuvres Thérèse d'Avila (1515-1582) Briefe

232. Brief — An Pater Hieronymus Gracián in Madrid

Ávila, am 7. Mai 1578

Einkleidung der Doña Maria. Zweite Einrichtung des gebrochenen Armes der Heiligen.

Jesus sei mit Euerer Paternität, mein guter Vater!

Vorgestern erfuhr ich, daß Doña Johanna wohlbehalten nach

Valladolid gekommen ist und daß Doña Maria am Vorabende des Festes des heiligen Angelus oder an diesem Feste selbst eingekleidet worden ist. Gebe Gott, daß dies zu seiner Ehre gereiche, und er mache die junge Nonne recht heilig! Auch die Priorin von Medina schreibt mir, man würde dort Ihre Schwester gern eingekleidet haben, wenn sie gewollt hätte; allein mir scheint, Doña Maria hat dies gar nicht im Sinne gehabt.

Wie ich Euerer Paternität geschrieben habe, waren die Nonnen von Valladolid schmerzlich berührt, daß Sie nicht dorthin [zur Einkleidungsfeier] gekommen sind. Ich habe ihnen aber schon mitgeteilt, daß dies mit Gottes Hilfe bald geschehen werde. Ihre Anwesenheit ist dort in der Tat sehr notwendig. Ist einmal Tostado abgereist, dann ist nichts zu fürchten.

Ich habe dem Pater Mariano geschrieben, er möge Sie mitnehmen, wenn er mit dem Sizilianer kommt; denn soll in dem, was er im beiliegenden Briefe schreibt, eine Verständigung erzielt werden, so ist diese Zusammenkunft unerläßlich. Wenn es so ist, wie dieser sizilianische Pater sagt, so versichere ich Euere Paternität, daß sich unsere Angelegenheiten auf diesem Wege mit unserem Pater General am besten in Ordnung bringen lassen; alle übrigen Mittel scheinen mir allzu umständlich zu sein. Ist dieser Schritt getan, und sehen wir, daß er keinen Erfolg hat, so bleibt uns noch immer Zeit, zu anderen Mitteln zu greifen. Der Herr möge alles leiten!

Falls dieser Pater nicht hierher kommen sollte, so wünschte ich, daß Euere Paternität mit ihm eine Zusammenkunft verabredeten. Für jeden Fall ist es nach meiner Ansicht notwendig, daß wir uns besprechen. Was indessen Euere Paternität tun, wird immer das richtigste sein.

Weil ich Ihnen erst vor kurzem einen langen Brief geschrieben habe, so beschränke ich mich hier auf das Gesagte, denn man hat mir auch heute Briefe von Caravaca gebracht, die ich beantworten muß; auch nach Madrid soll ich schreiben.

O mein Vater, was habe ich vergessen! Endlich ist die Frau gekommen, um meinen gebrochenen Arm wieder einzurichten. Freilich kostete sie das viele Mühe und mich viele Schmerzen. Die Priorin von Medina hat gut getan, sie mir zu senden. Weil schon eine lange Zeit verflossen war, seitdem ich gefallen bin, so war das Handgelenk schon zugrunde gerichtet. Und so wurde die Operation für diese Frau schwierig und für mich schrecklich schmerzlich. Trotzdem habe ich mich gefreut in dem Bewußtsein, etwas Weniges von dem zu kosten, was unser Herr gelitten. Es scheint nun, daß ich geheilt bin, wiewohl man bei dem Schmerze, den ich empfinde, nicht recht sagen kann, ob die Heilung eine vollständige ist. Ich kann zwar wieder die Hand ohne Mühe bewegen und den Arm bis zum Kopfe erheben; aber es wird noch lange dauern, bis der Arm wieder ganz hergestellt ist. Glauben Euere Paternität, daß ich krüppelhaft geblieben wäre, wenn man nur noch kurze Zeit zugewartet hätte. Aber es hätte mich in der Tat nicht besonders geschmerzt, wenn es so Gottes Wille gewesen wäre. Es gab so viele Menschen, die dieser Frau zuströmten, daß das Haus meines Bruders sie nicht fassen konnte.

Ich versichere Sie, mein Vater, daß ich seit Ihrer Abreise von hier von Leiden aller Art arg heimgesucht war. Manchmal scheint der Leib müde und die Seele etwas kleinmütig zu werden, wenn eine Prüfung auf die andere folgt, wenn auch der Wille in rechter Verfassung zu bleiben scheint. Gott sei allezeit mit Euerer Paternität!

Alle Ihre Töchter des hiesigen Klosters empfehlen sich Ihren Gebeten.

Heute ist der Vorabend von Himmelfahrt.

Doña Guiomar befindet sich besser; sie ist jetzt hier.

Euerer Paternität unwürdige Tochter

Theresia von Jesu

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