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Œuvres Thérèse d'Avila (1515-1582) Briefe

253. Brief — An Pater Hieronymus Gracián in Madrid

Ávila, am 29. September 1578

Mahnung zur Absendung von zwei unbeschuhten Karmeliten nach Rom, um die Errichtung einer eigenen Provinz zu erwirken.

... Dies alles ist von höchster Wichtigkeit; wenn diese beiden Väter nicht mitsammen nach Rom reisen können, so soll doch wenigstens einer sich dorthin begeben. Besser aber ist es, wenn beide miteinander die Reise machen. Beide sind mit den Vätern der Gesellschaft [Jesu] befreundet, was für die Verhandlung unserer Angelegenheiten von nicht geringem Einfluß sein dürfte. Schreiben Sie mir um der Liebe willen in jedem Falle bald, damit wir nicht mehr länger mit Erwartungen hingehalten werden. Die ganze Welt wundert sich, daß wir niemanden in Rom haben, der unsere Angelegenheiten vertritt; darum tun die Beschuhten, was sie nur immer wollen. Die zwei Väter sollen eine Denkschrift mit nach Rom nehmen zu dem Zwecke, um, wenn es möglich wäre, einen besonderen Protektor für die Unbeschuhten zu erlangen.

Jetzt ist der Augenblick, wo wir ohne Verzug handeln müssen; Euere Paternität sehen, wie wenig Zeit wir haben. Sie können mir von Madrid aus Nachricht geben, ob es nicht schon zu spät ist; denn so sehr man sich auch beeilen mag, so scheint doch dieser ganze Monat notwendig zu sein. Ich muß über mich selber lachen; nimmt es sich ja doch so aus, als ob ich jene, die gesendet werden sollten, nur so bei der Hand hätte und als besäße ich die Mittel zur Bestreitung ihrer Reisekosten. Allein wenn man nicht anfängt, wird aus der Sache niemals etwas werden. Wir hätten schon damals anfangen sollen, als wir uns dem Breve unterwarfen.

Pater Antonius beklagt sich schrecklich darüber, daß wir ihm nichts gesagt haben, und er hat Grund dazu. Ich muß mich nur wundern über Rochus, daß er ihm nichts mitgeteilt hat, nachdem es doch so viele Botengelegenheiten von Madrid nach Granada gibt. Ich habe letzterem geschrieben, Euere Paternität müssen ihm davon Nachricht geben; denn solange er nichts wußte, konnte er ohne Bedenken von seinen Vollmachten Gebrauch machen. Ich weiß nicht, wohin ich seinen Brief gebracht habe; wenn ich ihn finde, werde ich ihn Ihnen zusenden.

Ich versichere Sie, es tut mir wehe, daß Euere Paternität unter den unbeschuhten Karmeliten Leute haben, die so wenig Treue bewahren; ich sage dies von dem, der mit Pater Balthasar gegangen ist. Da haben sich die Kerkermeister der Beschuhten doch noch besser gehalten. Gebe Gott, daß dieser Pater es nicht aus eigenem Antrieb tut, wenn er sich frei sieht! Übrigens ist es besser, wenn er draußen bleibt.

Ich fürchte immer, ob nicht die Beschuhten den Frater Johannes vom Elend gefangenhalten; denn seitdem diese erklärten, sie hätten ihn gesehen, ist er nicht mehr zum Vorschein gekommen. Der Herr wolle überall Abhilfe schaffen und Euere Paternität erhalten, wie ich und Ihre Töchter ihn darum bitten! Amen. Mit meiner Gesundheit steht es so ziemlich gut. Die Priorin von Salamanka hat mir geschrieben, sie habe Euerer Paternität von der Aufnahme der Postulantin schon Mitteilung gemacht.

Euerer Paternität unwürdige Dienerin und Tochter

Theresia von Jesu

Teilen Sie dem Pater Mariano mit, was Sie von diesem Briefe zur Mitteilung für geeignet halten; entrichten Sie ihm sowie auch dem Pater Bartholomäus meine Empfehlungen und geben Sie mir recht bald Nachricht über die Angelegenheit der Reise nach Rom! Es diene Ihnen zur Kenntnis, daß sich in Madrid ein Pater der Gesellschaft Jesu befindet, der ein sehr treuer Freund von mir ist. Man sagt, er sei daselbst wegen des Präsidenten des Königlichen Ratskollegiums. Ich weiß nicht, ob er nicht ein Landsmann von ihm ist. Wenn Sie es für notwendig erachten, werde ich ihm schreiben; er heißt Paulus Fernández.

Dieser Brief wurde einem Fuhrmann zur Besorgung übergeben. Da man ihn aber krank zurückbrachte, händigte er ihn mir wieder aus. Ich öffnete ihn wieder, um zu sehen, was ich denn geschrieben. Es scheint mir gut zu sein, daß Euere Paternität ihn lesen, wenn Sie auch dabei müde werden sollten.

Anschrift: An meinen Vater und Magister Pater Hieronymus Gracián von der Mutter Gottes.

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