262. Brief — An Rochus de Huerta in Madrid
Ávila, am 28. Dezember 1578
Eine für die Reform günstige Nachricht. Verschiedene Anweisungen.
Jesus sei allezeit mit Ihnen und verleihe Ihnen ebenso viele Freude zu einem glücklichen Ausgang der Weihnachtsfeiertage und zum Beginn des neuen Jahres, als Sie uns durch eine so gute Nachricht bereitet haben!
Die zwei ersten Feiertage waren für mich infolge der Nachrichten, die Petrus Ries überbrachte, wahre Leidenstage; aber als am Feste des heiligen Johannes frühmorgens der andere Fuhrmann kam, waren wir überaus getröstet. Gepriesen sei Gott für eine so große Gnade! Ich versichere Sie, daß mich jetzt alles übrige nicht mehr so schmerzt. Indessen wäre es ein großer Trost für mich, wenn ich die beiden Patres schon in Freiheit wüßte. Ich hoffe zum Herrn, er werde, nachdem er uns diese Gnade erwiesen, auch alles andere zum besten lenken. Was die Errichtung einer eigenen Provinz betrifft, so möge Seine Majestät es so ordnen, wie sie es für uns als notwendig erachtet!
Gott Vergelte es Ihnen, daß Sie dem Lizentiaten bezüglich des
Geldes Nachricht gegeben haben, und er belohne Sie für alle Dienste, die Sie uns erweisen! Wenn sich die Angelegenheit auch in die Länge zöge, so machte ich mir doch nichts daraus; es reichte immerhin aus, bis wir Antwort erhalten haben. Wenn Sie das Geld dem Lizentiaten übergeben, dann teilen Sie es mir mit, und ich werde es Ihnen sogleich zurückerstatten; in diesem Punkte werde ich gewissenhaft sein.
Die beiliegenden Briefe bitte ich persönlich zu übergeben; denn so geziemt es sich. Bestätigen Sie mir auch immer den Empfang meiner Briefe; denn sonst bin ich immer in Sorgen, und zwar nicht ohne Grund. Treffen Sie ja Vorsorge, daß diese Briefe alle sicher befördert werden, da dies von großer Bedeutung ist!
Wenn ich nur unsere Väter wieder in Freiheit sehe, dann macht mir alles übrige wenig Sorge. Gott wird alles weit besser zustande bringen als wir, da es ja sein Werk ist. Entrichten Sie an Doña Agnes und an die dortigen Damen meine Empfehlungen!
Heute ist Sonntag, das Fest der unschuldigen Kinder.
Ihre unwürdige Dienerin
Theresia von Jesu