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Œuvres Thérèse d'Avila (1515-1582) Briefe

284. Brief — An die Mutter Maria Baptista, Priorin in Valladolid

Ávila, am 21. Juni 1579

Bevorstehende Abreise nach Valladolid.

Jesus sei mit Euerer Ehrwürden!

So gerne ich den Briefboten alsogleich abgefertigt hätte, so verzögert sich doch seine Abreise infolge der Sonntagsmesse, der ich beiwohnen muß; auch hat mich die Ankunft des Paters Nikolaus, die mir große Freude bereitete, etwas aufgehalten.

Ihren Brief habe ich schon an unseren Pater Nikolaus übersandt und ihm die Vorteile oder die Gründe auseinandergesetzt, weswegen er nach meiner Ansicht die Erlaubnis geben soll; auch schrieb ich ihm, warum man Anna von Jesu nicht in Ihr Kloster aufgenommen hat. Ich bin zwar immer etwas in Furcht, wenn jemand viel Geld mitzubringen verspricht, allein nach den Berichten, die Sie mir über diese Jungfrau zukommen ließen, scheint es, daß Gott sie an sich ziehe. Gebe Gott, daß dies zu seinem Dienste gereiche! Amen. Grüßen Sie mir dieselbe recht freundlich und sagen Sie ihr, daß ich mich freue, sie so bald zu sehen.

Die Krankheit der Doña Maria geht mir sehr zu Herzen. Möge ihr Gott die Gesundheit wieder schenken, um die ich ihn bitte! Ich sehe in der Tat, wie zärtlich ich sie liebe, wenn ich ferne von ihr bin.

Es diene Ihnen zur Kenntnis, daß mir unser Pater Vikar am Fronleichnamsfeste einen Befehl zusandte, kraft dessen ich mich unter Androhung schärfster Strafe in Ihr Kloster begeben soll. Damit ist nun der Wille des Herrn Bischofs und die Bitte, die er an Seine Paternität gerichtet hat, vollkommen erfüllt, und so gedenke ich denn, einen oder zwei Tage nach dem Feste des heiligen Johannes von hier abzureisen.

Ich bitte Sie um der Liebe willen, einen Brief, den unser Vikar

Ihnen übersenden wird, an das Kloster in Medina zu schicken, da ich ihn bei meiner Anwesenheit dortselbst vorfinden muß. Schreiben Sie auch den Nonnen von Medina, sie möchten ja keine Empfangsfestlichkeiten veranstalten, und an Euere Ehrwürden richte ich dieselbe Bitte; denn ich versichere Sie, daß Sie mich dadurch nur martern, anstatt erfreuen würden. Wahrhaftig, wenn ich solche Dinge gewahre, möchte ich immer [vor Scham] vergehen, da ich erkenne, daß ich ihrer unwürdig bin; und je weiter man hierin geht, um so peinlicher wird es mir. Sehen Sie also wohl darauf, daß Sie nicht gegen diesen meinen ausgesprochenen Willen handeln, wenn Sie mir nicht Anlaß zu schmerzlicher Abtötung geben wollen.

Auf Ihre übrigen Fragen will ich Ihnen jetzt keine Antwort geben, da ich Sie doch mit der Gnade des Herrn bald sehen werde. In Medina werde ich mich nur drei bis vier Tage aufhalten, weil ich wieder dorthin zurückkehren muß, um von da aus nach Salamanka zu reisen, wie der Pater Vikar mir befohlen hat. Er will auch, daß ich mich in Valladolid nur kurze Zeit aufhalte.

Wollen Sie, bitte, Doña Maria und den Herrn Bischof von dem, was vorgeht, benachrichtigen. Diese Herrschaften haben Ursache, sich zu freuen, daß man das Amt eines Generalvikars unserem Vater übertragen hat, der vom wahren Wunsche beseelt ist, ihnen entgegenzukommen, und der deshalb alle Hindernisse, die meiner Reise entgegenstanden und die keineswegs gering waren, aus dem Wege geräumt hat. Auch Euere Ehrwürden erlangen alles, was Sie begehren. Gott verzeihe Ihnen! Beten Sie, es möge mein Aufenthalt bei Ihnen von Nutzen sein und dazu dienen, daß Euere Ehrwürden mehr Ihren Willen brechen lernen. Ich halte dies zwar für unmöglich, allein Gott vermag alles. Seine Majestät mache Sie so vollkommen, wie ich sie darum bitte! Amen.

Ihre Grüße an die Schwestern habe ich noch nicht übermittelt. In der Angelegenheit der Casilda wollen Sie nichts tun, bis ich komme. Wenn wir dann sehen, wozu ihre Mutter entschlossen ist, wollen wir es Seiner Paternität berichten. Ist ihre Krankheit nur ein einfaches dreitägiges Fieber, so braucht man darüber keine Sorge zu haben. Empfehlen Sie mich ihr und allen übrigen Schwestern!

Heute ist der Sonntag innerhalb der Fronleichnamsoktav. Der

Überbringer dieses Briefes kam heute früh um 5 Uhr an, und wir fertigten ihn etwas vor 12 Uhr ab.

Euerer Ehrwürden unwürdige Dienerin

Theresia von Jesu

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