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Œuvres Thérèse d'Avila (1515-1582) Briefe

289. Brief — An Don Teutonio de Braganza, Erzbischof von Ebora

Valladolid, am 22. Juli 1579

Bitte, den »Weg der Vollkommenheit« und das »Leben des heiligen Albertus« drucken zu lassen. Drohender Krieg zwischen Portugal und Spanien.

Jhs

Die Huld des Heiligen Geistes sei immerdar mit Euerer durchlauchtigsten Gnaden!

In der vorigen Woche schrieb ich an Euere Gnaden einen langen Brief und sandte Ihnen mein kleines Buch. Der heutige Brief wird darum nur kurz ausfallen, und ich schreibe ihn nur deshalb, weil ich im vorigen vergessen habe, Euere Gnaden zu bitten, Sie möchten mit diesem kleinen Buche auch das Leben des heiligen Albertus drucken lassen, das Sie in einem kleinen Hefte desselben Buches finden werden. Es wäre dies für uns alle ein großer Trost; denn dieses Leben ist nur in lateinischer Sprache gedruckt. Aus Liebe zu mir hat es ein Pater aus dem Dominikanerorden übersetzt; er ist einer der gelehrtesten Männer dahier und ein großer Diener Gottes. Dieser meinte selbst, man sollte es drucken lassen; denn er hat von seinem Provinzial keine Erlaubnis dazu und bewarb sich auch nicht darum. Es wird das wohl wenig kosten, vorausgesetzt, daß Ihnen die Übersetzung zusagt und Sie deren Druck anordnen.

In dem Briefe, von dem ich gesprochen, gab ich Euerer Gnaden Nachricht von dem guten Fortgang, den unsere Angelegenheiten nehmen; auch teilte ich Ihnen mit, daß man mir den Auftrag gab, mich von diesem Kloster aus nach Salamanka zu begeben, wo ich einige Zeit zu verbleiben gedenke. Von dort werde ich wieder an Euere Gnaden schreiben. Um der Liebe unseres Herrn willen bitte ich Sie, nicht zu unterlassen, mir Nachricht über den Stand Ihrer Gesundheit zu geben, sei es auch nur zum Ersatze dafür, daß ich mich in genannter Stadt ohne Sie so einsam fühlen werde.

Teilen Sie mir auch mit, ob man in Portugal in betreff des Friedens keine neue Nachricht hat; denn was ich hier sagen höre, betrübt mich sehr, wie ich Ihnen schon geschrieben habe. Ach, wenn sich meiner Sünden wegen aus dieser Sache ein Krieg entspinnt, so befürchte ich das größte Unheil für Ihr Königreich, und auch für das unsrige kann großes Verderben nicht ausbleiben.

Man sagt, es sei der Herzog von Braganza, der auf Krieg dringe; und dies tut mir, weil er Ihr Verwandter ist, von anderen Gründen ganz abgesehen, in der Seele wehe. Suchen doch Euere Gnaden um der Liebe unseres Herrn willen dahin zu wirken, daß eine Einigung erzielt werde, da Sie ja doch, wie mit gutem Grunde zu erwarten ist, beim Herzog in dieser Angelegenheit großen Einfluß haben werden. Man sagt, unser König tue alles, was ihm möglich sei, und dies spricht nicht wenig für die Gerechtigkeit seiner Sache. Möchte man doch das große Unheil, das, wie schon erwähnt, ein Krieg mit sich bringt, wohl im Auge behalten, und möchten Euere Gnaden nur auf die Ehre Gottes schauen, ohne sich von anderen Rücksichten leiten zu lassen! Ich bin überzeugt, daß Sie so handeln werden. Möge Seine Majestät hier ins Mittel treten, wie wir alle zu ihr flehen! Dies alles betrübt mich so sehr, daß ich lieber zu sterben wünschte, um es nicht sehen zu müssen, wenn Gott ein solches Unheil über uns sollte hereinbrechen lassen. Der Herr erhalte Euere Gnaden viele Jahre zum Wohle seiner Kirche und verleihe Ihnen jene Heiligkeit, um die ich zu ihm flehe! Er schenke Ihnen die notwendige Gnade, um die Angelegenheit zu seiner Ehre beilegen zu können! Hierzulande sagt man allgemein, daß unser König im Rechte sei und alle mögliche Sorgfalt aufgeboten habe, um es festzustellen. Der Herr sende sein Licht, daß man zur Erkenntnis der Wahrheit gelange! Man wird sich dann nicht der Gefahr eines Krieges aussetzen, der das Leben so vieler Menschen kostet. In einer Zeit, in der es so wenige Christen gibt, wäre es sehr traurig, wenn selbst diese einander ums Leben bringen würden.

Alle Ihnen bekannten Schwestern dahier, die Ihre Dienerinnen sind, befinden sich wohl und schreiten meines Erachtens täglich mehr in der Vollkommenheit voran. Alle lassen es sich angelegen sein, Euere Gnaden Gott zu empfehlen, und auch ich bete trotz meiner Armseligkeit unablässig für Sie.

Heute ist das Fest der heiligen Magdalena.

Aus unserem Karmelkloster zur Empfängnis in Valladolid.

Euerer durchlauchtigsten Gnaden unwürdige

Dienerin und Untergebene

Theresia von Jesu

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