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Œuvres Thérèse d'Avila (1515-1582) Briefe

319. Brief — An Doña Elisabeth Osorio in Madrid

Toledo, am 8. April 1580

Nachricht über ihre Gesundheit. Verlangen, sie in Madrid zu sehen. Auftrag an Pater Balthasar Alvarez. Lob der Novizin Agnes von der Menschwerdung.

Jhs

Die Gnade des Heiligen Geistes sei mit Ihnen, mein Fräulein!

Am Vorabend des Palmsonntags bin ich in Toledo angekommen; und obwohl der Weg, den ich bis hierher zurücklegen mußte, dreißig Meilen beträgt, so wurde ich doch nicht müde; meine Gesundheit war vielmehr besser als gewöhnlich. Seitdem ich aber hier bin, geht es schlechter; ich glaube indessen, daß dies nichts zu bedeuten hat.

Sehr erfreut war ich, als ich hier die Nachricht erhielt, daß Ihre Gesundheit sich gebessert habe. Man hat mir einen Brief von Ihnen überbracht, worin Sie mir mitteilen, daß alle Prüfungen, die Sie erdulden mußten, Sie nicht von Ihrem frommen Entschlusse hätten abbringen können. Gott sei gepriesen für alles! Ich hoffe zu Seiner Majestät, es werde, sobald Sie einmal vollkommen hergestellt sind, um Ihr heiliges Vorhaben ins Werk setzen zu können, auch das schon zustande gekommen sein, was ich Ihnen mitgeteilt habe. Sollte dies nicht der Fall sein, so wird man auf andere Mittel sinnen, die zur Erfüllung Ihres frommen Vorhabens führen. Seien Sie versichert, daß ich, wenn Gott mir Gesundheit verleiht, in nicht langer Zeit nach Madrid kommen werde. Ich wünschte jedoch, daß davon niemand etwas erfahre. Ich weiß noch nicht, wie wir es anstellen werden, um uns miteinander besprechen zu können, allein ich werde Ihnen heimlich Nachricht geben, wo ich mich aufhalte. Schreiben Sie mir hierüber Ihre Ansicht, und vergessen Sie nicht, mich unserem Herrn zu empfehlen! Grüßen Sie mir den Pater Valentin, aber sagen Sie niemandem etwas von meiner beabsichtigten Reise nach Madrid!

Man teilt mir mit, daß der neuerwählte Provinzial der Jesuiten für die Provinz Madrid bald in diese Stadt kommen werde, wenn er nicht schon dort ist. Er ist einer meiner vertrautesten Freunde und war jahrelang mein Beichtvater. Sehen Sie, daß Sie ihn sprechen können! Er ist ein heiliger Mann. Haben Sie auch die Güte, ihm beiliegenden Brief zu übergeben, wenn er ankommt. Denn ich weiß keinen sichereren Weg, um ihm diesen übersenden zu können. Unser Herr leite Sie in all Ihren Unternehmungen! Amen.

Unsere Schwester Agnes von der Menschwerdung hatte, als ich sie traf, ein so gutes Aussehen, daß ich staunen mußte. Es war ein großer Trost für mich, in ihr eine so eifrige Dienerin Gottes zu sehen. Der Herr halte sie an seiner Hand! Die Übungen des Gehorsams vollführt sie in hervorragender Weise; überhaupt zeichnet sie sich in jeder Tugend aus.

Ihre unwürdige Dienerin

Theresia von Jesu

Der Pater Prior befindet sich immer wohl. Ihren Gruß habe ich ihm übermittelt. Sie verdanken ihm vieles. Ich bitte Sie, mir auf beiliegenden Brief Antwort verschaffen zu wollen und sie mir auf sicherem Wege zu übersenden; denn es ist viel daran gelegen.

Heute ist der 8. April.

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