381. Brief — An Doña Johanna de Ahumada in Alba de Tormes
Segovia, am 26. August 1581
Ankündigung ihrer Rückkehr nach Ávila und Bitte um ihren Besuch.
Jhs
Die Gnade des Heiligen Geistes sei mit Ihnen!
Am Vorabend von St. Bartholomäus kam ich, Gott sei Dank, gesund, aber infolge des schlechten Weges sehr ermüdet hier in Segovia an. Ich werde hier sechs bis sieben Tage ausruhen und dann, so Gott will, nach Ávila reisen. Es wäre nicht zu viel verlangt, wenn Johann de Ovalle mir den Gefallen erweisen würde, Ihnen und Ihrer Tochter zu erlauben, daß Sie mich besuchen. Gäbe es auch Hindernisse auf dieser Reise und müßte Johann de Ovalle auch zur Bewachung des Hauses daheim bleiben, so könnte er mich an einem andern Tage besuchen; ich bitte ihn um diese Gunst, da ich aus so weiter Ferne komme. Dringen Sie mit der Bitte in ihn, meinem Wunsche zu willfahren, und sagen Sie ihm, er möge diesen Brief auch als an ihn geschrieben betrachten! Da Sie ihm diesen Brief wohl zum Lesen geben werden, so schreibe ich ihm nicht eigens, allein es wäre mein inniger Wunsch, wenn er mir diesen Gefallen erwiese.
Sie können bei Petrus de Ahumada Wohnung nehmen (und ich werde selbst bezahlen, was die Saumtiere auf der Hin und Rückreise kosten). Da ich noch eine weite Reise unternehmen muß, so möchte ich nicht abreisen, ohne Sie alle gesehen zu haben. Ich habe die zuversichtliche Hoffnung, daß man meinem Wunsche entspreche; ich habe sonst nichts mehr zu sagen, als daß ich Sie vor dem Feste Mariä Geburt erwarte.
An Don Gonzalo und an Doña Beatrix viele Empfehlungen! Gott wolle Sie alle erhalten und Sie so heilig machen, als ich ihn darum bitte! Amen.
Heute ist der 26. August.
Ihre unwürdige Dienerin
Theresia von Jesu
Da ich zu Gott hoffe, daß wir uns bald sehen werden, so schreibe ich nichts weiter. An die Frau Doña Mayor viele Empfehlungen!