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Œuvres Thérèse d'Avila (1515-1582) Briefe

434. Brief — An Doña Theresia de Layz, Stifterin des Klosters zu Alba

Palencia, am 6. August 1582

Unmöglichkeit für Thomasina, nach Alba zurückzukehren. Priorinnen dieses Klosters. Rat bezüglich des Kaplans.

Jhs

Die Gnade des Heiligen Geistes sei mit Ihnen!

Ihren Brief habe ich erhalten. Was die Angelegenheit betrifft, von der Sie mir erzählen, so vermag ich wenig. Ich habe zwar mit der Mutter Thomasina Baptista gesprochen, allein schon der bloße Gedanke, nach Alba zurückzukehren, machte, wie sie mir sagte, einen solchen Eindruck auf sie, daß sie vom Kopf bis zu den Füßen darüber erschauderte. Außerdem gibt sie bezüglich ihres Seelenfriedens so entsprechende Gründe an, daß kein Oberer ihr befehlen wird, nach Alba zurückzukehren. Gegenwärtig genießt sie einen tiefen Frieden; ihre Klostergemeinde ist in gutem Zustande, und es gefällt ihr im Kloster zu Burgos. Wenn Sie diese [Schwester] lieben, so müssen Sie sich über ihr Glück freuen und dürfen sie nicht zwingen, wider ihren Willen bei Ihnen zu sein. Gott verzeihe Ihnen! Aber ich wünsche so sehr, Sie zufriedenzustellen, daß ich gerne alles mögliche für Sie tun wollte. Betrüben Sie sich um der Liebe Gottes willen nicht! Denn im Orden gibt es genug Nonnen, die die Lücke ausfüllen werden, die Thomasina bei Ihnen zurückläßt.

Sind Sie betrübt bei dem Gedanken, daß die Mutter Johanna vom Heiligen Geiste zur Priorin erwählt wird, so kann ich Sie beruhigen. Sie hat mir tatsächlich geschrieben, daß sie um nichts in der Welt dieses Amt wieder annehmen will. Ich weiß nicht, was ich von den Schwestern dieses Klosters sagen soll; ich fürchte sehr, daß eine Priorin nie lange in ihrem Amte bleiben wird, da alle diese Würde fliehen.

Ich bitte Sie, aufmerksam zu erwägen, daß dieses Kloster das Ihrige ist und daß man Gott nicht treu dienen kann mitten in der Verwirrung. Es ist alles sehr am Platze, daß Sie in keiner Weise für die Schwestern Partei ergreifen. Wenn sie wären, was sie sein sollten, was würde dann daranliegen, ob sie diese oder jene zur Priorin haben? Das sind Kindereien und Zeichen persönlicher Anhänglichkeit, die keineswegs im Einklang stehen mit der Vollkommenheit, in der unbeschuhte Karmelitinnen leben sollten. Man trifft diese Dinge in keinem unserer Klöster. Ich glaube ungefähr jene herausfinden zu können, die die anderen Schwestern beunruhigen. Wenn mir Gott die Gesundheit schenkt, werde ich sobald wie möglich nach Alba kommen, um mich von diesen Umtrieben zu überzeugen.

Es tut mir dies sehr leid, da ich aus sicherer Quelle weiß, daß man den Religiosen eines anderen Ordens etwas erzählt hat, was man ihnen hätte vorenthalten sollen; man hat es dann wieder weiter erzählt an Laien außerhalb Albas. Ist es gut, wenn die Nonnen ihrem Orden durch ihre Kindereien und Unvollkommenheiten so großen Schaden zufügen, daß man denken muß, es seien alle Karmelitinnen so wie diese? Ich bitte Sie daher, ihnen dies zu sagen und sich um die Wiederherstellung des Friedens zu bemühen; denn unser Vater wird unverzüglich nach Alba reisen. Ich bitte Sie, mir diesen Dienst zu erweisen; jede Priorin, wer sie auch immer sei, wird Ihnen dafür dankbar sein.

Hätte ich doch etwas von dem, was man mir eben mitgeteilt hat, gekannt, so würde ich, ich versichere Sie, Abhilfe geschaffen haben; von jetzt ab werde ich zu diesem Zwecke alles aufbieten.

Zeigen Sie, bitte, diesen Brief dem Pater Petrus Sánchez und grüßen Sie ihn herzlich von mir! Bitten Sie ihn auch, er möchte die Schuldigen zurechtweisen und sie nicht so oft zur Kommunion gehen lassen. Sie sollen ja nicht denken, daß es etwas Geringes ist, ein Kloster in Verwirrung zu bringen und mit Personen von außen über Dinge zu sprechen, die so schädlich sind für Seelen, die die Welt jetzt für Spiegel der Tugend betrachtet. Ach, meine Frau, wie ist es doch da ganz anders bestellt, wo der wahre Geist des Glaubens herrscht! Möge Gott ihnen diesen schenken und Sie viele Jahre in der Gesundheit erhalten, die ich Ihnen wünsche!

Heute ist das Fest der Verklärung [Christi].

Ihre unwürdige Dienerin

Theresia von Jesu

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