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Œuvres Thérèse d'Avila (1515-1582) Briefe

435. Brief — An die Mutter Thomasina, Priorin in Burgos

Palencia, am 9. August 1582

Sorge für die Kranken. Zweckmäßigkeit, Almosen zu sammeln, um nicht das Mißfallen des Erzbischofs zu erregen. Empfehlungen an den Lizentiaten Aguiar und an Doktor Manso. Pater Gracián befiehlt die Reise nach Alba.

Jhs

Der Heilige Geist sei mit Euerer Ehrwürden, meine Tochter!

Ich versichere Sie, es tut mir sehr leid, daß die genannte Schwester krank ist, nicht nur weil sie eine vorzügliche Nonne ist, sondern auch weil sich Ihre Arbeit unter den gegenwärtigen Umständen gehäuft hat. Geben Sie mir immer Nachricht über ihre Gesundheit und hüten Sie sich, der kranken Schwester zu nahe zu kommen, da dies nicht notwendig ist, um sie zu pflegen und zu heilen; vergessen Sie diesen Rat nicht! Ich habe Ihnen schon geschrieben, wie viel Liebe man für die Kranken haben muß. Ich weiß zwar, daß Euere Ehrwürden es nicht daran fehlen lassen, aber ich sage es immer wieder allen Schwestern.

Was die Angelegenheit des Almosensammelns betrifft, so wurde ich darüber außerordentlich betrübt. Ich weiß nicht, warum Sie mich um etwas fragen, von dem ich wünsche, daß es geschehen soll. Als ich noch in Burgos war, habe ich Ihnen oft gesagt, es sei nicht angezeigt, daß die Leute wüßten, daß wir keine Einkünfte besitzen, noch viel weniger, daß wir zum Almosensammeln gehen. Auch in den Satzungen heißt es, wie ich glaube, daß man in großer Not sein muß, um zum Almosenbetteln gehen zu können. Bei Ihnen ist es aber nicht so weit; denn Frau Katharina de Tolosa hat mir geschrieben, daß sie Ihnen nach und nach den Erbteil ihrer Töchter geben werde. Wenn man weiß, daß das Kloster keine Einkünfte besitzt, dann kann man meinetwegen Almosen sammeln. Doch sprechen Sie nicht weiter davon! Möge Gott verhüten, daß Sie jetzt zum Almosensammeln gehen! Das wäre kein Gewinn für Sie; was Sie auf der einen Seite bekämen, würden Sie auf der anderen vielfach wieder verlieren. Sprechen Sie doch in meinem Namen mit den uns befreundeten Herren und setzen Sie ihnen Ihre Notlage auseinander! Ich habe Ihnen schon geschrieben, daß Sie diese immer bestens von mir grüßen sollen. Von jetzt an sei es für immer gesagt, daß ich alle Grüße billige, die Sie ihnen von mir übermitteln, und auf diese Weise werden Sie keine Lüge sagen.

Hier ist es schrecklich heiß, wenn es auch morgens etwas frisch ist. Ich freute mich über diese schöne Zeit mit Rücksicht auf Ihre Kranke; denn Sie werden in Burgos ebenso heißes Wetter haben.

Teilen Sie dem Lizentiaten Aguiar, der jeden Tag in Ihr Kloster kommt, mit, daß es mir sehr leid tut, ihn nicht mehr zu sehen, und daß mich sein Brief sehr gefreut hat. Ich schreibe ihm nicht, weil es ihm lieb sein wird, keine Gelegenheit zu haben, um mir so bald zu antworten. Sagen Sie dies auch dem Doktor Manso, dem ich aus dem gleichen Grunde nicht schreibe. Unterlassen Sie nie, ihn zu grüßen und mir Nachricht über seine Gesundheit zu geben! Grüßen Sie mir auch den Pater Magister Mata! Die Schwestern von hier beneiden Sie sehr um Ihren vortrefflichen Beichtvater.

Es diene Ihnen zur Kenntnis, daß der Geistliche von Arévalo unseren Erwartungen nicht entsprach; auch teilte er mir mit, daß er abreisen werde. Ich habe gestern mit ihm gesprochen, und das war gut.

Teilen Sie, bitte, der Subpriorin, der Beatrix und meiner kleinen Dicken mit, daß mich ihre Briefe sehr gefreut haben. Sie wissen schon, daß sie mich entschuldigen müssen, wenn ich ihnen keine Antwort gebe, da ich nicht immer einen Anlaß dazu habe. Grüßen Sie mir herzlich die Tochter des Petrus! Gott sei mit Ihnen, meine Tochter! Seine Majestät behüte Sie und schenke Ihnen jene Heiligkeit, um die ich für Sie bitte! Amen. Amen.

Heute ist der Vorabend von St. Laurentius.

Unser Vater hat mir von Almodóvar aus geschrieben, daß es ihm gut gehe; aber Sie müssen ihn Gott empfehlen, damit er nicht nach Andalusien geht, da er diesen Gedanken noch nicht aufgegeben hat. Er gab mir gegenüber seinem Wunsche Ausdruck, daß ich mich nach Alba und Salamanka begeben sollte, bevor ich nach Ávila zurückkehre. Ich habe den Schwestern von Alba geschrieben, daß ich diesen Winter über in ihrem Kloster bleiben werde; das kann wohl möglich sein, aber gewiß ist, daß ich bin

Ihre Dienerin

Theresia von Jesu

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