441. Brief — An Petrus Sánchez, Kaplan und Beichtvater zu Alba de Tormes
Valladolid, am 5. September 1582
Freude über den Eifer, den er auf die Vervollkommnung der Karmelitinnen in Alba verwendet. Beweise der Ehrfurcht. Theresia de Layz, Gründerin des Klosters.
Jhs
Die Gnade des Heiligen Geistes sei allezeit mit Ihnen, mein Vater!
Ihr Brief hat mir großen Trost verschafft. Gott behüte Sie! Denn Sie sind nicht schuld daran, wenn das Kloster irgendwie Schaden genommen hat. Sie verstehen es sehr wohl, es zu entschuldigen, und ich finde es nicht übel, daß Sie in jeder Hinsicht Vaterstelle vertreten. Sie verdanken alles den Schwestern, und diese erzählen mir soviel Gutes von Ihnen. Im Grunde genommen sind sie gute Seelen; und wenn auch der Teufel die Gelegenheit wahrnimmt, um sie in Verwirrung zu bringen, so verläßt sie doch Gott nicht und stützt sie mit seiner Hand. Sein Name sei gebenedeit! Er läßt zu jeder Zeit gegenüber seinen Geschöpfen seine Barmherzigkeit walten. Sie selbst haben sich mir gegenüber überaus barmherzig gezeigt, indem Sie mich von der Sorge befreiten, die mir dieses Haus bereitete. Da Sie der Beichtvater dieser Nonnen sind, so freut mich das, was Sie mir erzählen, mehr als alles übrige. Ich werde nicht säumen, mit Gottes Hilfe nach Alba zu reisen, und wir werden uns dann mit Muße besprechen können. Empfehlen Sie mich Gott! Angesichts der vielen Geschäfte, die sich hier einstellten, habe ich kaum Zeit, zu schreiben.
Grüßen Sie, bitte, Frau Theresia de Layz! Ich glaube, daß ich keine Zeit finden werde, ihr zu schreiben. Sie können ihr mitteilen, daß ihr Brief mich erfreut hat und daß die Angelegenheiten mit Gottes Hilfe sich gut abwickeln werden. Gott schenke Ihnen seine Gnade!
Valladolid, am 5. September.
Euerer Hochwürden Dienerin und Tochter
Theresia von Jesu
Anschrift: An meinen Vater, Petrus Sánchez, Beichtvater der
Karmelitinnen zu Alba. Er ist mein Vater.