9. Brief — An Doña Maria
Malagón, 17. Juni 1576
Umzug der unbeschuhten Karmelitinnen zu Sevilla in ein neues Haus.
Jhs
Die Gnade des Heiligen Geistes sei immer mit Ihnen, Doña Maria! Ich halte die Hitze und alle vergangenen Mühen für sehr gut angebracht; und wären sie auch noch größer gewesen, würde ich mich freuen, weil keines unserer Häuser so geehrt worden ist wie dieses. Der heiligmäßige und große Prälat trug mit großer Feierlichkeit von einer Pfarrkirche her das Allerheiligste Sakrament. Musik wechselte mit Gesängen. Viele Ordensleute und Adelige begleiteten die Prozession. Man hatte so etwas nie gesehen, wie mir Ihr Verwandter, Don García Alvarez, der uns sehr viel geholfen hat, sowie der heiligmäßige Prior de las Cuevas erzählten. Unsere Kirche war sehr schön geschmückt mit Tüchern, wohlriechenden Blumen, farbigen Blumenschalen, von denen eine mit Zitronenblüten gestillt war. All das gab reiche Abwechslung. Auch die Altäre waren sehr schön. Es wurden viele Salven abgegeben, so daß es ein Ereignis wurde, das mit seiner Erhabenheit die Herzen erfreute. Gott sei die Ehre! Möchte es Seiner Majestät gefallen, die Seelen großmütig zu machen, die hier wohnen, sowie auch Sie und alle, die mir bei dieser Gründung so treu zur Seite gestanden sind. Heute ist Vorabend des Festes der heiligen Paula, 1576.
Ihre unwürdige Dienerin
Theresia von Jesu, Karmelitin