46. Brief — An Doña Johanna de Ahumada in Alba de Tormes
Ávila, Kloster der Menschwerdung, am 9. März 1573
Bevorstehende Ankunft ihres Bruders Laurentius. Verschiedene Aufträge.
Jesus sei mit Ihnen!
Ich hätte diesmal durch den Boten keinen Brief mehr geschickt; nun hat es mich aber sehr gefreut, daß er noch da ist, damit er den beiliegenden Brief meines Bruders überbringe. Gerade als ich in der Vesper war, hat man ihn mir übergeben. Gott sei Dank, daß sich mein Bruder wohl befindet und wir, wie Sie aus dem Briefe ersehen werden, seine Ankunft für sicher halten dürfen. Gebe Gott, daß auch Johann de Ovalle sich wohl fühlt. Ich wünschte, man möchte mir durch diesen Boten, der sich ganz zuverlässig erwies, einige Zeilen zukommen lassen, damit ich erfahre, wie es jenem geht. Ich bin gesund und sehe, daß alles, Gott sei Dank, gut geht.
Es wäre recht, wenn man sogleich sich bemühte, diese Gelder zu erheben und sie in Besitz zu nehmen. Ich weiß nicht, wo die im Briefe genannte Stadt liegt und ob sie weit entfernt ist. Mein Bruder wird es wissen und sehen, wie die Sache bald zu erledigen ist. Weil von dort aus sozusagen jeden Augenblick ein Bote nach Madrid geht ..., so wird das Geld bald erhoben sein, wenn man Sorge trägt, diesen Flores, der mit Gerichtssachen zu tun haben muß, ausfindig zu machen. Gott nehme alles in seine Hand und mache Sie recht heilig! Dieser Brief scheint mir von einem Schwager des Sohnes unseres Oheims Ruy Sánchez zu sein. Ich werde sehen, daß ich durch seine Vermittlung einen Brief übersende; denn er wird gewiß kommen. Sorgen auch Sie dafür, einen Brief dorthin zu senden. Heute ist der 9. März.
Meinen lieben Kleinen empfehle ich mich vielmals.
Euerer Ehrwürden,
Theresia von Jesu