53. Brief — An die Mutter Anna von der Menschwerdung, Priorin in Salamanka
Alba de Tormes, im Januar 1574
Ihr Aufenthalt in Alba. Erwähnung mehrerer Personen in Salamanka.
Jesus sei mit Euerer Ehrwürden!
Geben Sie mir Nachricht, wie es Ihnen und allen dortigen Schwestern geht, und empfehlen Sie mich ihnen. Ich möchte gerne bei den Schwestern dort und hier zugleich sein können.
Ich glaube hier weniger Störungen erfahren zu müssen. Ich habe eine Einsiedelei, von der aus man den Fluß sieht. Auch wo ich schlafe, habe ich dieselbe Aussicht und kann sie sogar von meinem Bette aus genießen, was mir ein außerordentliches Vergnügen bereitet. Heute habe ich mich besser befunden als sonst gewöhnlich. Doña Guiteria, die
am Fieber leidet, sagt, sie habe Euere Ehrwürden schwer vermißt. Sie sollen wissen, daß man für Doña Hieronyma, die noch immer krank ist, von hier einen Arzt holen ließ. Empfehlen Sie diese dort Gott, wie auch wir es hier tun. Ich habe Sorge um sie. Gott halte Euere Ehrwürden an seiner Hand!
Diese Forelle hat mir heute die Herzogin zugesendet. Sie scheint mir so vortrefflich zu sein, daß ich diesen Boten eigens bestellte, um sie meinem Vater, dem Pater Magister Bartholomäus de Medina, zu schicken. Kommt diese Forelle zur Tischzeit an, so übersenden sie Euere Ehrwürden ihm sogleich durch Michael nebst dem beiliegenden Brief; kommt sie später an, so unterlassen Sie die Übersendung gleichwohl nicht, um zu erfahren, ob der Pater nicht etwa einige Zeilen schreiben wolle.
Teilen mir Euere Ehrwürden ja mit, wie Sie sich befinden, und essen Sie in diesen Tagen Fleisch! Reden Sie über ihre Schwäche mit dem Doktor und empfehlen Sie mich ihm sehr. In allen Dingen sei Gott mit Ihnen immerdar! Amen. Empfehlen Sie mich auch meinem Vater Osma; ich werde ihn hier sehr schwer vermissen. Der Johanna von Jesu sagen Sie, sie möge mir Nachricht geben, wie sie sich befindet; am Tage meiner Abreise hatte sie ein gar eingefallenes Gesicht. Heute ist Mittwoch und 12 Uhr vorüber. Ich verbleibe
Euerer Ehrwürden (ergebene)
Theresia von Jesu
Erkundigen Sie sich in meinem Namen bei der Gräfin und der Frau des Bürgermeisters, wie sie sich befinden, und berichten Sie es mir! Ich werde schreiben, wie es Ihrer Schwester ergeht, sobald ich davon Kunde erhalte. Bis jetzt wollte ich den Navarro nicht absenden, weil ich auch für Sie etwas schicken möchte; dieser wird die 16 Reales bringen, wenn ich mich morgen daran erinnere; ich habe sie heute vergessen. Wenn Lescano etwas verlangt, so geben Sie es ihm; ich werde es wieder erstatten. Ich habe ihm nämlich gesagt, daß Euere Ehrwürden ihm etwas geben werden, wenn er etwas nötig habe; doch glaube ich nicht, daß er etwas verlangen werde.