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Œuvres Thérèse d'Avila (1515-1582) Rufe der Seele zu Gott
X.

3.

Ach, wie lebhaft, o mein höchstes Gut, schwebten dir auch meine wider dich begangenen Sünden vor! Möchten sie doch, o mein Herr, schon ein Ende genommen haben! Möchte ich, ja möchten alle Menschen dich nie mehr beleidigen! Wecke auf, o Herr, diese Toten! Laß deine Stimme so mächtig erschallen, daß sie, wiewohl sie dich nicht darum bitten, zum Leben erweckt werden und sich erheben aus dem Grabe ihrer Lüste! Lazarus hat dich nicht gebeten, daß du ihn auferweckest; auf die Bitte einer Sünderin hin hast du dieses Wunder gewirkt. Auch hier, o mein Gott, siehst du eine Sünderin, und eine weit größere, als jene gewesen. Trotz meines Elendes bitte ich dich, laß doch deine Barmherzigkeit an denen erglänzen, die selber nicht darum bitten wollen! Du, mein König, weißt es ja, welch eine Qual es für mich ist, zu sehen, wie sie die entsetzlichen Peinen so ganz vergessen, die sie ohne Ende werden ausstehen müssen, wenn sie sich nicht zu dir bekehren.

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Rufe der Seele zu Gott
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Vorwort und Einführung in die Rufe der Seele zu Gott

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