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Œuvres Thérèse d'Avila (1515-1582) Weg der Vollkommenheit
Elftes Hauptstück

8.

Vielleicht sagt ihr: Dies sind natürliche Schwächen, Kleinigkeiten, die wenig Beachtung verdienen. Doch scherzet nicht! Denn solche Dinge nehmen zu wie der Schaum, und es gibt nichts Kleines bei einer so großen Gefahr, wie sie die Ehrsucht und das Nachsinnen, ob man uns nicht unrecht getan, mit sich führen. Wißt ihr aber, auf welche Weise sich diese Gefahr einschleicht? Ich will es euch, ohne viele andere Gründe anzuführen, an einem Beispiele klarmachen. Der Teufel beginnt damit, eine Schwester vielleicht in etwas Geringem, das fast gar nichts bedeutet, zu versuchen, und sofort bringt er einer anderen die Meinung bei, es sei dies etwas Großes. Diese wird es sodann für ein Werk der Liebe halten, jener zu sagen, wie sehr sie ein so großes Unrecht mitempfinde; Gott möge ihr Geduld verleihen, sie möge ihre Leiden ihm aufopfern, ein Heiliger könne nicht mehr ertragen. Kurz, der Teufel legt ihr einen Schwall von Worten auf die Zunge, so daß ihr, wenn auch die andere sich überwindet und ihr Leiden erträgt, doch noch eine Anfechtung zur eitlen Ehre bei etwas zurückbleibt, was sie gleichwohl nicht mit der geziemenden Vollkommenheit ertragen hat.

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Weg der Vollkommenheit
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Vorwort und Einführung in den Weg der Vollkommenheit

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