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Œuvres Thérèse d'Avila (1515-1582) Weg der Vollkommenheit
Siebzehntes Hauptstück

4.

Ich konnte über vierzehn Jahre lang nicht einmal die Betrachtung halten ohne Lesung. Personen dieser Art wird es viele geben, sowie auch andere, die auch dann nicht betrachten können, wenn sie ein Buch zur Hand nehmen und lesen. Letztere können nur mündlich beten, und dabei bleiben sie noch am meisten gesammelt. Es gibt nämlich Personen, deren Geist so unstet ist, daß ihre Gedanken bei keinem Gegenstande bleiben können, sondern immer in Unruhe sind; und dies bis zu einem solchen Grade, daß ihnen tausend Albernheiten, Skrupel und Zweifel kommen, wenn sie den Gedanken an Gott festhalten wollen. Ich kenne eine schon ziemlich bejahrte Person, die ein sehr tugendhaftes Leben führt, sehr bußfertig und eine ausgezeichnete Dienerin Gottes ist. Diese bringt schon seit vielen Jahren (täglich) nicht wenige Stunden im mündlichen Gebete zu, aber das betrachtende Gebet zu üben vermag sie nicht. Das Höchste, was sie kann, ist, bei ihren mündlichen Gebeten in kurzen Pausen betrachtend zu verweilen. Dergleichen Personen gibt es viele; wenn sie aber demütig sind, so glaube ich, daß sie am Ende denen, die viele Tröstungen haben, nicht nachstehen, sondern ihnen ganz gleich sein werden. In gewisser Beziehung wandeln sie sogar sicherer. Denn wir wissen nicht, ob die Tröstungen, die uns zuteil werden, von Gott sind, oder ob der böse Feind ihr Urheber ist. Sind sie nicht von Gott, so ist mehr Gefahr dabei, da hier der böse Feind sich bemüht, den Hochmut zu erregen. Sind sie von Gott, so ist allerdings diese Gefahr nicht zu befürchten, weil sie dann die Demut mit sich bringen, wie ich dies im anderen Buche sehr weitläufig beschrieben habe.

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Weg der Vollkommenheit
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