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Œuvres Thérèse d'Avila (1515-1582) Weg der Vollkommenheit
Neunzehntes Hauptstück

12.

Die dritte Eigenschaft des Wassers ist, daß es den Durst löscht und wegnimmt. Dürsten ist meiner Meinung nach ebensoviel als Verlangen haben nach etwas, woran man großen Mangel leidet und bei dessen gänzlichem Abgang man sterben mußte. Auffallend ist, daß Wassermangel uns das Leben nimmt, und daß Überfluß daran uns gleichfalls des Lebens beraubt, wie wir es an vielen sehen, die ertrunken sind. O mein Herr, wie glücklich wäre ich, wenn ich in dieses lebendige Wasser so sehr versenkt würde, daß ich darüber das Leben lassen müßte! Und sollte dies nicht möglich sein? Ja, es wäre wohl möglich. Die Liebe zu Gott und das Verlangen nach ihm kann so sehr zunehmen, daß die natürlichen Kräfte es nicht mehr ertragen können; daher hat es auch Personen gegeben, die auf diese Weise gestorben sind. Ich selbst weiß von einer Person, der dieses lebendige Wasser in solcher Fülle zuteil ward, daß sie darüber gestorben sein würde, wäre Gott ihr nicht schnell durch eine Verzückung zu Hilfe gekommen, in der sie gleichsam außer sich entrückte. (Sie hatte solchen Durst und ein solch sehnsüchtiges Verlangen, daß sie klar erkannte, vor Durst sterben zu müssen, wenn ihr keine Hilfe zuteil würde.) Ich sage, daß er sie gleichsam außer sich selbst entrückte; denn hier fand die Seele Ruhe. In ihrem Überdrusse an der Welt gleichsam ertrunken, wurde sie in Gott wieder lebendig. Auf solche Weise machte Seine Majestät sie fähig, das zu genießen, was sie zuvor, im Besitze ihres Selbstbewußtseins, ohne Verlust ihres Lebens nicht hätte genießen können.

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Weg der Vollkommenheit
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