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Œuvres Thérèse d'Avila (1515-1582) Weg der Vollkommenheit
Neunzehntes Hauptstück

16.

Wenn es darum möglich ist — jedesmal wird es vielleicht nicht sein können —, würde ich es nicht für unrecht halten, das Verlangen (nach dem Tod) mit einem anderen durch folgende Erwägungen zu vertauschen: Man könne bei längerem Leben Gott noch mehr dienen; man könnte vielleicht eine Seele, die sonst verlorenginge, aus der sie umgebenden Finsternis befreien; man werde, je länger man Gott diene, ihn um so mehr zu genießen verdienen. Auch fürchte man sich, mit so wenig guten Werken, womit man Gott gedient, vor ihm zu erscheinen. Solche Gedanken sind gut, um sich in einem so großen Leiden zu trösten. Sie lindern dessen Pein, und man gewinnt viel an Verdienst dadurch, daß man noch länger auf Erden bleiben und in dieser Pein leben will, um dem Herrn zu dienen. So tröstet man auch einen anderen, der in großer Trübsal ist oder tiefen Schmerz empfindet, durch den Hinweis, er möge Geduld haben und sich den Händen Gottes überlassen, damit der Herr nach seinem Willen über ihn verfüge.

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Weg der Vollkommenheit
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Vorwort und Einführung in den Weg der Vollkommenheit

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